– Zwiebeln

Küchenzwiebeln gehören botanisch gesehen zur Gattung Lauch (Allium) und stammen ursprünglich aus Mittelasien. Auf jeden Fall zählen sie zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Bereits die Römer brachten sie nach Mitteleuropa.

Zwiebelgewächse sind relativ einfach anzubauen. Sie lieben es eher warm und sonnig, und sie sind Schwachzehrer. Der Boden sollte daher locker aber nicht frisch gedüngt sein. Eine Flächenkompostierung im Jahr vor der Saat ist eine gute Voraussetzung für die erfolgreiche Anzucht.

Günstige Nachbarn sind Karotten, ungünstig sind Bohnen, Kohl und Kartoffeln. Als Folgekultur nach der Ernte im Frühsommer eignen sich Herbstsalate, Pak-Choi und  Knollenfenchel. Günstig ist auch der Anbau zwischen Erdbeeren. Man muss dann keine eigene Reihe für die Zwiebeln opfern.

Winterzwiebeln Anfang Juni

Anbau: Wir unterscheiden Sommer- und Winterzwiebeln, Schalotten und Lauchzwiebeln. Sommerzwiebeln werden im zeitigen Frühjahr gesteckt oder gesät, Winterzwiebeln im Spätherbst. Die Ernte erfolgt Mitte bis Ende Juli bei den Sommerzwiebeln und Pflanzung im Frühjahr bzw. bereits Ende Juni, wenn man sie im Spätherbst des vorigen Jahres gesteckt hat (Winterzwiebeln). In unserem Mischkultursystem ist es günstiger, die Zwiebeln zu pflanzen statt zu säen, weil Steckzwiebeln schneller erntereif werden und dadurch in derselben Reihe eine Folgekultur ermöglichen. Wie oben angeführt, erreichen wir einen zusätzlichen Wachstumsvorsprung dadurch, dass wir Winterzwiebeln stecken. Weil wir einen Anbauplan haben, wissen wir bereits lange vorher, an welcher Stelle im nächsten Jahr die Zwiebelreihen sein werden. Die jungen Zwiebelchen pflanzen wir in einer Doppelreihe in Abständen von ca. 10 cm. Wer ein Gewächshaus hat und auch im Winter nicht auf Zwiebelgrün verzichten möchte, kann ab Herbst auch Winterzwiebeln unter Glas stecken. Sie brauchen im Kaltgewächshaus ca. 8 Wochen, bis sie erntereif sind. Im Freiland ernten wir die ganze Reihe gegen Ende Juni des nächsten Jahres ab, wenn 2/3 der Pflanzen umgeknickt sind und das Wetter möglichst trocken ist. Sie werden mit der Grabegabel aus der Erde gehoben und zum Trocknen aufgehängt.

Zwiebeln vor der Ernte

Winterzwiebeln vor der Ernte Ende Juni

Eine weitere Zwiebelart muss noch erwähnt werden, und zwar die Schalotten. Der Anbau ist derselbe wie bei den Sommerzwiebeln. Die gesteckte Zwiebel wächst jedoch nicht zu einer großen Knolle heran, sondern die Mutterzwiebel bringt 5 – 7 Tochterzwiebeln hervor. Schalotten werden beim Kochen wegen ihres feinen Geschmacks geschätzt. Auch sie werden nach der Ernte zum Trocknen aufgehängt.

Lauchzwiebeln:  Eine besonders interessante Zwiebelart sind Lauchzwiebeln (syn. Frühlingszwiebeln). Sie bilden über der Wurzel nur ein kleine Verdickung aus und keine dicke Knolle. In der Küche verwenden wir sie mit dem Grün. Frühlingszwiebeln werden im zeitigen Frühjahr direkt in die Reihe gesät. Wenn sie ca. 15 cm hoch sind, vereinzeln wir sie in einer Doppelreihe und Abständen von ca. 10 cm. Man kann sie im Frühjahr zwar im Haus vorzüchten; dies bringt aber keinen wesentlichen Wachstumsvorteil. Ab Mitte Juli sind sie reif und können fortlaufend bis Oktober geerntet werden. Sät man Ende August noch einmal und steckt die kleinen Pflänzchen im Gewächshaus zum Weiterwachsen, kann man sie nächstes Jahr im März im Freien auspflanzen und früh ernten.

Auch Knoblauch gehört zu den Zwiebelgewächsen. Er wird von Ende September bis Mitte Oktober gesteckt und ab Juli geerntet. Reif ist er dann, wenn die Blätter gelb werden. Man kann ihn auch im zeitigen Frühjahr stecken, die Zwiebeln sind dann aber kleiner. Bewährt hat sich die Kultur zwischen Erdbeeren. So benötigt er keine eigene Reihe. Knoblauch wird gelagert, indem man ihn wie Zwiebeln aufhängt und trocknet.

Zwiebeln zum Trocknen aufgehängt

Zum Trocknen aufgehängte Zwiebeln

Lagerung: Frisch geerntete Zwiebeln können mehrere Tage im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert werden. Sie tiefzufrieren, bringt keine guten Ergebnisse. Die Zwiebeln, die nicht direkt in der Küche verwendet werden, hängen wir zum Trocknen auf. So sind sie ein halbes Jahr haltbar. Sie halten sich am besten, wenn sie mehrere Wochen nach dem Trocknen an einem kühleren trockenen Ort aufbewahrt werden. Dort müssen wir sie gelegentlich kontrollieren. Diejenigen Zwiebeln, die keine glatte Schale mehr aufweisen, müssen wir sofort verbrauchen. Lauchzwiebeln übrigens eignen sich nicht zum Trocknen. Sie werden laufend nach Bedarf geerntet und verbraucht.

Empfehlenswerte Zwiebelsorten: Sommersteckzwiebeln: Sturon, Wintersteckzwiebeln: Senshyu Yellow (gelb), Electric (rot), Schalotten: Red Sun, Lauchzwiebeln: Ishikura Long White; beim Kauf der Steckzwiebeln ist darauf zu achten, dass sie nicht größer als Haselnüsse sind, andernfalls blühen sie sehr früh.

Kochrezepte mit Zwiebeln siehe hier!


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