Kürbisse gibt es in vielen Farben und Größen. Botanisch gesehen gehören sie zur Familie der Kürbisgewächse. Bereits vor ca. 8000 Jahren wurden sie in Nord- und Südamerika angebaut. Die ursprünglichen Wildformen waren alle bitter. Um sie genießbar zu machen, haben die Ureinwohner bitterfreie Sorten gezüchtet.
Kürbisse mögen Sonne und Wärme. Sie sind einhäusig, d.h. an einer Pflanze gibt es sowohl männliche als auch weibliche Blüten. Aber nur die weiblichen Blüten entwickeln einen Fruchtansatz.
Kürbisse sind außerdem Starkzehrer. Sie sollten nur alle 4 Jahre am selben Ort gepflanzt werden. Wenn sie reichlich Früchte tragen sollen, brauchen sie einen tiefgründigen, gut gedüngten Boden. Wie Kopfkohl erhalten sie daher in unserem Garten eine zusätzliche Düngung mit verdünnter Brennnesseljauche.
Günstige Nachbarn sind Bohnen, Salat und Zwiebeln, ungünstig sind Gurken.
Anbau: Die Kürbissamen werden im April im Haus vorgezogen oder ab Mitte Mai direkt an Ort und Stelle gesät. Für eine 2- 4 köpfige Familie reichen 2 -3 Pflanzen aus, um den Bedarf zu decken. Auf den Anbau von Kürbissen muss man im Mischkulturbeet verzichten, weil sie stark wuchern und lange Ausläufer bilden. Man kann sie bei Platzmangel aber an Bäumen empor ranken lassen. Hochgeleitet kommen die Blätter nicht mit dem Boden in Berührung. Dies wirkt sich positiv auf die Ernte aus, weil es den häufigen Befall durch Mehltau im Spätsommer verzögert. Als Standort wählt man am besten eine Stelle südlich von einem mittelgroßen Baum. Dann können die Früchte am hoch rankenden Trieb viel Sonne einfangen.
Kürbisse werden oft von Pilzen befallen, und zwar vom echten und/oder falschen Mehltau. Der echte Mehltau zeigt sich besonders bei sonnigem trockenen Wetter. Er ist am weißen Pilzbelag auf der Oberseite zu erkennen. Der falsche Mehltau verursacht kleine gelbe Flecken, die später konfluieren und befällt die Blätter vor allem bei kühler feuchter Witterung. Man kann dagegen vorbeugend eine Schachtelhalmbrühe spritzen, und zwar im Abstand von ca. 2 Wochen (100 g pro Liter, 1:5 verdünnt). Schachtelhalme enthalten viel Kieselsäure, die auf die Blätter gespritzt zu einer Verdickung der obersten Zellschicht führt und damit das Eindringen von Pilzen erschwert.
Erntereif sind Kürbisse je nach Sorte und Zeitpunkt der Saat von September bis zum ersten Frost. Man erkennt die Reife daran, dass der Fruchtstiel bereits verholzt ist. Außerdem sollte die Frucht hohl klingen, wenn wir mit dem Knöchel darauf klopfen.
Lagerung: Es wird empfohlen, Kürbisse nach der Ernte mehrere Wochen bei 20 Grad nachreifen zu lassen. Dies verbessert den Geschmack. Die optimale Lagerung sollte danach bei ca. 12 – 15 Grad, trocken und im Dunkeln erfolgen. Sie sind dann mindestens vier Monate haltbar. Tiefere Temperaturen verkürzen die Haltbarkeit. Blanchieren und Einfrieren ist nicht zu empfehlen, weil sie dann matschig werden und ihren Geschmack verlieren. Fertige Kürbissuppe kann dagegen mit gutem Ergebnis eingefroren werden. Eine weitere Möglichkeit, Kürbisse haltbar zu machen ist, sie süßsauer einzulegen.
Empfehlenswerte Sorten: Solor (Hokkaido), Butternut Waltham. Beide Sorten können mit Schale gegessen werden.
Kochrezepte mit Kürbis sind hier zu finden.