Himbeeren gehören wie Erdbeeren und Brombeeren zur Familie der Rosengewächse. Sie zählen zu den schmackhaftesten Beerenfrüchten und wachsen auch in kühleren Gegenden. Wildformen sind weit verbreitet und kommen von Europa bis Sibirien vor. Die ersten Züchtungen sollen aus den Klostergärten des Mittelalters stammen.
Standort und Pflanzung: Himbeeren brauchen ausreichend Sonne. Zwar gedeihen sie auch im Schatten, die Früchte sind dann aber weniger süß, und die Ernte fällt magerer aus. Weil sie lockeren feuchten Boden lieben, vermischen wir die Erde am Standort mit Kompost. Es gibt Sommer- und herbsttragende Himbeeren. Wir haben mit der Herbstsorte „Autumn Bliss“ gute Erfahrungen gemacht. Die beste Pflanzzeit ist im Herbst oder im Frühjahr. Sie sollten in einer Reihe gepflanzt werden, und zwar im Abstand von 50 cm. Eine Stütze mit horizontal gespannten Drähten auf jeder Seite stellt sicher, dass die Ruten aufrecht stehen bleiben (siehe unten). Himbeeren sind im Prinzip selbstbefruchtend; bei zusätzlicher Fremdbestäubung durch Bienen und andere Insekten allerdings fällt die Ernte höher aus.
Pflege: Einmal gepflanzt machen Himbeeren ein wenig mehr Arbeit als andere Beeren, aber der Geschmack entschädigt für den Mehraufwand. Hacken zwischen den Pflanzen ist obsolet, weil die flachen Wurzeln dann geschädigt werden. Statt dessen ist ganzjähriges Mulchen angesagt, z. B. mit angetrocknetem Gras- oder gehäckseltem Strauchschnitt. Nur während langer Trockenperioden muss dann gewässert werden.
Ernte: Erntezeit der Herbstsorten ist von August bis Oktober. Wenn viele Früchte rot werden, müssen die Pflanzen an jedem 2. Tag durchgepflückt werden.
Schnitt: Im Sommerhalbjahr bilden Himbeeren immer wieder Wurzeltriebe, mit denen wir unterschiedlich verfahren. Solange der Rutenabstand in der Reihe ca. 20 cm beträgt, lassen wir sie weiter wachsen. Stehen sie zu eng, schneiden wir sie am Boden ab und geben sie gehäckselt wieder als Mulch zwischen die Pflanzen. Dasselbe machen wir mit den Wurzeltrieben, die sich außerhalb der Reihe bilden. Wenn es Lücken in der Reihe gibt, können wir sie auch dorthin umpflanzen. Triebe, die höher als das Stützgerüst werden, schneiden wir ebenfalls ab. Sie bilden dann fruchtende Seitentriebe. Nach der Ernte werden traditionell alle Ruten bodennah abgeschnitten. Es gibt jedoch einen Trick, der dazu führt, das die Erntezeit im nächsten Jahr früher einsetzt. Man schneidet dazu die Ruten nach der Ernte nicht bodennah sondern ca. 15 cm oberhalb ab. Im nächsten Jahr treiben die Pflanzen an diesen Restruten sehr früh aus mit mehreren Seitenästen, die früher fruchten als die später austreibenden neuen Ruten. Die Beeren müssen vollreif geerntet werden, weil sie nicht nachreifen, wenn sie gepflückt sind.
Lagerung: Himbeeren sind druckempfindlich und verlieren rasch an Aroma. Sie können nur max. 2 Tage im Kühlschrank gelagert werden. Spätestens dann muss man sie essen oder einfrieren.
Sorten: Autumn Bliss (ertragreich, Ernte August bis Oktober)
Ausgewählte Rezepte für die Zubereitung von Himbeeren siehe hier!