Vereinschronik

Historie des Obst- und Gartenbauvereins Wurmberg 1928 e. V

Die Gründung von Obst- und Gartenbauvereinen im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland hat ihren Ursprung vor allem in dem Ziel, die Ernährungs- und Einkommenssituation in den Familien zu verbessern. Man war Selbstversorger und musste ohne Obst- und Gemüseanbau schlicht hungern. Es gab damals auf dem Land keinen Lebensmitteleinzelhandel, in dem sich problemlos alles kaufen ließ, was man brauchte. Ohnehin hätte das Geld dafür gefehlt. Man erhoffte sich also als Vereinsmitglied Rat und Hilfe, um die eigene Ernährungssituation zu verbessern. Dieser Gedanke war sicher auch wesentlich bei der Gründung des Obstbau-Vereins in Wurmberg. Hinzu kam, dass man hoffte, Ernteüberschüsse mit Hilfe des Vereins besser zu vermarkten.

1. Vorsitzender des Kleintierzuchtvereins Christian Schaan 1922

1. Vorsitzender des Kleintierzuchtvereins Christian Schaan 1922

Damit wir uns ein einigermaßen klares Bild von den Anfängen des Vereins machen können, müssen wir uns in Gedanken weiter als bis zum Jahre 1929 zurückversetzen. Wie aus der Ortschronik von Altbürgermeister Karl Seeger zu entnehmen ist, wurde anlässlich eines Beisammenseins von 7 Wurmberger Bürgern der Kleintierzuchtverein Wurmberg ins Leben gerufen und am 1. Januar 1922 bei einer Versammlung im Gasthaus „Zum Hirsch“ offiziell gegründet. Als Vorsitzender wurde Christian Schaan gewählt. Sinn und Zweck des Kleintierzuchtvereins war und ist auch heute noch die Hege und Pflege von Kleintieren, insbesondere von Hühnern, Kaninchen und Tauben. Es lag nun in der Natur der Sache selbst, dass bald mehrere Mitglieder dieses Vereins, vor allem Kleinlandwirte und Obstbauern, ihre beruflichen Interessen dort nicht ausreichend  wahrgenommen und gefördert sahen.

Im Frühjahr 1928 wurde demzufolge anlässlich einer Generalversammlung die Sparte Obstbau ins Leben gerufen und der Verein zunächst als Kleintierzucht- und Obstbau-Verein Wurmberg weitergeführt.

Erwähnenswert aus dieser Zeit ist auch noch die Tatsache, dass der größte Birnbaum des alten Oberamtes Maulbronn damals in Neubärental stand. Besitzer war der Großvater des aktuellen Beiratsmitgliedes Manfred Sigrist. Im Jahre 1930 wurden von diesem Wadelbirnbaum genau 48 Ztr. Birnen geerntet und unter den Mitgliedern beider Vereine aufgeteilt. Die Baumkrone hatte einen Umfang von 32 Meter. Ein Blitzschlag bereitete dem 5-armigen Birnbaum ein jähes Ende. Rund 16 rm Holz erbrachte der Baumriese.

Aus der Vereinschronik — sie ist bei der Besetzung Wurmbergs durch die Alliierten im Jahre 1945 leider verbrannt — ist nicht mehr zu ersehen, welche Gründe 10 Jahre später für eine Trennung der beiden Interessengruppen sprachen. Sei es, dass die Kaninchen die Rinde von den Obstbäumen fraßen, sei es, dass durch das Spritzen der Obstbäume die Hühner zu Schaden kamen, oder dass es zwischen beiden Vereinssparten Schwierigkeiten mit der Kasse gab (wie das mit dem Geld oft so ist).

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Protokoll der Trennung der beiden Vereinssparten 1938

Am 15. Januar 1938 wurde schließlich  bei einer Generalversammlung im Gasthaus Hirsch die Trennung der Sparten vollzogen. (Wie man später von älteren Vereinsmitgliedern hören konnte, soll es bei der Versammlung seinerzeit sehr stürmisch zugegangen sein). Bei der folgenden  Ausschusssitzung des neuen jetzt selbstständigen Obstbau-Vereins am 29. Januar,  wieder im „Hirsch“, beschloss man kurioserweise, dass die bisherige Vereinsleitung bestehen bleibt: 1. Vorstand: Johannes Ast, Kassierer: Karl Buess, Schriftführer: Gottlieb Hartmann.

1. Vorsitzender Johannes Ast 1928

1. Vorsitzender des Obstbauvereins Johannes Ast 1938

Die Geräte der beiden Vereine blieben beim jeweiligen Verein. Es scheint, dass es eine Handspritze gab und ein Gewehr (wofür das Gewehr war, ist nicht überliefert, auch nicht, wo es später geblieben ist). Die Existenz beider Geräte lässt aber ahnen, dass man sich gegen Schädlinge und andere Feinde zur Wehr setzen wollte. Ein großzügiger Einsatz von chemischen Spritzmitteln war üblich und wurde nur durch die Kosten begrenzt. Die Geräte wurden den Mitgliedern unentgeltlich und anderen Vereinen gegen eine Gebühr von 2.- Reichsmark ausgeliehen. Der Vereinsbeitrag betrug damals 1,- Reichsmark pro Jahr. Trotz der damaligen Differenzen muss zur Ehrenrettung beider Vereine jetzt doch erwähnt werden, dass der Kleintierzuchtverein und der OGV-Wurmberg bis heute sehr eng zusammenarbeiten (z. B. beim Kinderferienprogramm). Viele Mitglieder des einen sind auch heute noch Mitglied im anderen Verein. Wenn es um die grundsätzliche Frage der Erhaltung der uns anvertrauten Natur geht, dann ziehen die Tierschützer wie auch die Pflanzenschützer letzten Endes doch an einem gemeinsamen Strang.

Bei der nächsten Generalversammlung am 19. Februar 1939 stand zur Debatte, ob ein Obstkeller gebaut oder eine Spritze angeschafft werden sollte. Auch wurde der Besuch der damaligen Reichsgartenschau in Stuttgart beschlossen, wo man dann auch mit 2 Bussen hinfuhr. Ob dies der erste Ausflug mit dem Bus war,  ist nicht aufgeschrieben – auch nicht,  wer mitgefahren ist. Die Reichsgartenschau war damals eine der ersten in Deutschland und die Fahrt des Vereins dorthin zeigt, dass die Mitglieder damal bereits auch an Aspekten der Landschaftspflege interessiert waren. Dieser Aspekt sollte später ab den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts die Ziele des Vereins wesentlich erweitern.

Getreideernte im 2 Weltkrieg

Getreideernte im 2 Weltkrieg

Von 1940 bis 1941 versah Emil Reich die Stelle des 1. Vorstandes. Mit der Generalversammlung am 25.2.1941 endet der Eintrag im Protokollbuch.
Mit dem Einrücken von Emil Reich zur Wehrmacht übernahm der 2. Vorstand August Kälber die Vereinsgeschäfte. Während des Krieges fanden keine Generalversammlungen und auch keine Sitzungen statt. Der Verein ließ es sich jedoch nicht nehmen, allen gefallenen und verstorbenen Mitgliedern die letzte Ehre durch Niederlegen eines Kranzes zu erweisen.

Bei der 1. Generalversammlung nach dem Kriege war es August Kälber, der von 1947 bis 1948 den Posten des 1. Vorsitzenden übernahm,  zumal der letzte Vorsitzende Emil Reich noch in Kriegsgefangenschaft weilte. Der Jahresbeitrag betrug nunmehr 2 Reichsmark. Nach seiner Rückkehr wurde Emil Reich wieder die Leitung des Vereins übertragen.
Im Protokollbuch ist nachzulesen, dass der Obst- und Gartenbauverein danach seine Tätigkeit eingestellt hat, da bei der Generalversammlung am 23.4.1950 nur ein paar Mitglieder erschienen seien. Das allgemeine Interesse seitens der Mitglieder sei so gesunken, dass die Vorstandschaft eine Weiterführung des Vereins vorerst für erfolglos ansehe. Das in der Kasse befindliche Geld sollte zur Beschaffung von Kränzen für Mitglieder, die während dieser Zeit sterben würden, verwendet werden.

chronikbild1948

Ortsansicht von Wurmberg Mitte des letzten Jahrhunderts

Während der Zeit vom 23.4. 1950  –  28.2.1958, in der die Vereinsgeschäfte ruhten, stand Emil Reich als Fachberater für Obstbaufragen zur Verfügung und verstand es in dieser Funktion, dem Obstbau in Wurmberg zu Erfolg und Ansehen zu verhelfen. Für seine Verdienste wurde er später zum Ehrenvorstand ernannt. Am 1.3.1958 hielt Kreisobstbauinspektor Wieler einen Vortrag mit Lichtbildern im Gasthaus zum Ochsen. Die über 50 anwesenden Personen waren vom Vortrag tief beeindruckt, so dass man einhellig der Ansicht war, den Wurmberger Obstbauverein wieder ins Leben zu rufen.

Die Generalversammlung am 15.3.1958 wählte folgende Personen in die Vorstandschaft: 1. Vorstand: Erich Schaan, 2. Vorstand: Emil Reich, Schriftführer: Fritz Lauser, Kassierer: Hermann Eisenhardt. Ausschussmitglieder: Karl Lutz, Albrecht Weeber, Artur Kohm, Erwin Steimle, Karl Schmid, Karl Gloss. Unterkassierer: Andreas Elwinger, Edgar Schmid. Der Jahresbeitrag wurde auf 4 DM festgesetzt. Als Starthilfe für den wieder erstandenen Verein gab die Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von 50 DM.

Im Jahre 1962 gründeten 20 Mitglieder des Vereins eine Interessengemeinschaft, um im Gewann Edelmannsbrunnen auf der Ebene eine ca. 3 ha große Gemeinschaftsobstanlage in Form einer Obstplantage zu bewirtschaften. Seitdem werden dort 1011 Apfelbäume als Buschobstbäume gehegt und gepflegt, und zwar Golden Delicious, Cox Orange, Roter Berlepsch, Roter Boskoop, Idared, Goldparmänen, James Grieve, Ontario, Glockenapfel, Mauks Hybriden und andere Sorten. Bei den Birnen waren Clapps Liebling,  Alex. Lukas, Williams Christ und Köstliche v. Charneux bei der Pflanzung sehr gefragt. Bezogen auf Fläche und Erntemenge spielten aber die Streuobstwiesen eine wesentlich größere Rolle.

Wurmberger Kirche Mitte des letzten Jahrhunderts

Wurmberger Kirche Mitte des letzten Jahrhunderts

Die Bedeutung des Wurmberger Obstbaus geht aus einer Obstbaumzählung des Jahres 1965 hervor. Damals standen auf Wurmberger Gemarkung insgesamt 12000 Obstbäume, davon 6500 Apfelbäume, 2200 Birnbäume, 2500 Zwetschgenbäume Der Rest teilte sich auf in Pfirsich-, Pflaumen-, Quitten-, Nuss-, Kirschen- und Mirabellenbäume. Öhringer Blutstreifling, Brettacher, Gewürzluiken, Baumanns Renette, Goldparmäne, Bohnapfel, Boskoop, Klarapfel, Kaiser Wilhelm, Jakob Lebel, Welschiesner, Pratzeläpfel, Rheinischer Winterrambur, Geheimrat Oldenburg und viele andere Sorten wurden in Wurmberg geerntet und dienten als Tafelobst sowie zur Herstellung des damals üblichen Mostgetränks. Wadelbirnen, Graubirnen, Angelbirnen, Schweizer Wasserbirnen, Kugelbirnen, Stuttgarter Geishirtle, Latschenbirnen, Palmesbirnen, Zuckerbirnen, gemischt mit Apfelsorten, waren die Grundlagen für das in jedem Wurmberger Haushalt geschätzte Getränk: dem Apfelsaft bzw. dem mit Wasser zugesetzten Most.

Mit der Züchtung neuer Obstsorten gerieten die alten Obstbestände jedoch später immer mehr ins Hintertreffen. Auch die Herstellung von eigenem Most und Saft kam aus der Mode und ging daher deutlich zurück. Das Brennen von Kirschen- und Zwetschgenschnaps und Obstler wurde ebenfalls mehr und mehr reduziert. Man ging in den Familien dazu über, Wein und Bier zu trinken und diese sowie andere alkoholische Getränke lieber zu kaufen. Das Wirtschaftswunder ging auch an Wurmberg nicht vorüber. Aufgrund der gestiegenen Löhne prosperierte der Einzelhandel, und die mit viel Arbeit verbundene Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln wurde eingestellt oder nur noch als Hobby in kleinem Stil weiter betrieben.

1971 wurde das 750-jährige Gründungsjubiläum Wurmbergs mit einem Gemeindefest kräftig gefeiert. Daran nahm auch der Obst- und Gartenbauverein teil.
Großen Anklang fanden die Ausstellungen in der alten Dreschhalle sowie in der Wurmberger Festhalle. Der gesellige Teil wurde im Wurmberger Obst- und Gartenbauverein keineswegs klein geschrieben. Zusätzlich beteiligte sich der Obst- und Gartenbauverein an der gemeinsamen Durchführung des Wurmberger Straßenfestes hinter dem Schulhaus. Zusammen mit den anderen teilnehmenden Vereinen — Gesangverein, Musikverein, Sportverein Wurmberg, Sportverein Neubärental, Kleintierzuchtverein, Angelsportverein, Feuerwehr, Landfrauenverein — oblag dem Obst-und Gartenbauverein das Grillen von knusprigen Hähnchen. Mit dem Musikverein zusammen bauten Erich Schaan, Manfred Sigrist und Walter Benzinger einen Spezialgrill, in dem 50 Hähnchen auf einmal am Holzkohlenfeuer gegrillt werden konnten.

Im Jahre 1973 dann hat sich der Obst- und Gartenbauverein Wurmberg durch den Bau eines Kinderspielplatzes in Wurmberg im Vorderen Hau ein Denkmal gesetzt. Die Rodung, Planierung und Errichtung des Platzes erforderte viel Arbeit. Dazu kam der Bau einer Rundhütte, die Aufstellung von Sitzbänken, Schaukeln, Wippen und Sandkästen sowie die Errichtung einer Feuerstelle.
Nicht nur der Obst- und Gartenbauverein Wurmberg und der einheimische Musikverein, sondern auch auswärtige Vereine, Wandergruppen und Spaziergänger suchten sich diesen herrlichen Platz zu einem Picknick aus. Allerdings kamen auch andere Gäste, die wir leider nicht zu unseren Freunden zählen. Mehrmals hatten rücksichtslose Rowdies unseren schönen Spielplatz heimgesucht und teilweise große Schäden angerichtet, sodass dieser Spielplatz leider wieder von uns abgebaut werden musste.

1978 feierte der Obst- und Gartenbauverein sein 50. Gründungsjahr. Der Vorstand setzte sich damals wie folgt zusammen: 1. Vorstand: Erich Schaan, 2. Vorstand: Heinz Ast, Schriftführer: Josef Hoser, Kassierer: Fritz Lauser. Beiratsmitglieder: Albrecht Weber, Erwin Steimle, Gerhard Dihlmann, Richard Dihlmann, Ewald Hörnle, Emil Metzler, Otto Sigrist, Fritz Schwämmle. Unterkassierer: Uwe Schaan. Zum ersten Mal erschien also damals im Protokoll der spätere 1. Vorsitzende, der die Geschicke des Vereins von 1990 bis 2005 leitete (damals noch als Unterkassierer), Uwe Schaan. Zum Jubiläum hat der Obst- und Gartenbauverein zusammen mit dem Musikverein anlässlich des Wurmberger Straßenfestes am 5. und 6. August seine Stände in der Lagerhalle Willy Meeh aufgestellt. Mit Hähnchen, gefülltem Schweinebauch, Käsebrot, Rauchfleischbrot, Bier vom Fass, Fasswein und verschiedenen „Wässerchen“ wollen die beiden Vereine ihr Publikum verwöhnen.

In den Jahren nach 1978 war unser Verein nach vielen Richtungen sehr aktiv.
Man bedenke nur die regelmäßigen Ausstellungen in der Turnhalle in Begleitung mit den turnusgemäßen Blumenschmuck-Wettbewerben und damit verbundenen Ehrungen der Gewinner im Vorgarten- und Balkonbepflanzungs-Wettbewerb. In diese Zeit fällt auch ein verstärktes Interesse am Naturschutz, das sich an Aktionen wie dem jährlichen Reinigen von Nistkästen zeigt. Erst in den 70er Jahren wurde auch der Allgemeinheit klar, welchen immensen ökologischen Wert Streuobstwiesen für die Artenvielfalt von Insekten und Vögeln haben.
In den Anfängen der 80er Jahre wurde dann noch ein Stammtisch für Interessenten des biologischen Gartenbaus gegründet, der sich mit ca. 30 Personen regelmäßig 4-wöchentlich zum Gedankenaustausch traf. Nach einigen Jahren hat das Interesse dann leider nachgelassen. Erst seit 2015 ist das Interesse am biologischen Gartenbau wieder in anderer Form zum Leben erweckt worden.

Von 1984 bis 1985 war Manfred Sigrist 1. Vorstand. Er wurde bei der Generalversammlung am 22. 02. 1986 von Reinhold Strohmer abgelöst.

chronikscheuneIm Jahre 1990 übergab dieser sein Amt an Uwe Schaan, der den Verein bis zum 21. 01. 2005 leitete. Unter ihm galt unsere Aufmerksamkeit in erster Linie dem Bau unserer OGV-Scheune, in der wir heute unsere Materialien und Geräte aufbewahren und auch unsere Feste feiern dürfen. Man hat hier aufopferungsvoll und in fast 100%-iger Eigenleistung etwas erstellt, worauf alle, die zu diesem Hausbau beigetragen haben, recht stolz sein können.

chronik2003Nachdem die Scheune im Jahr 2000 fertigegestellt wurde, hat der Verein 2003 dort sein 75-jähriges Jubiläum gefeiert. Dazu wurde eine Festschrift gedruckt und auf dem neuen Gelände ein 3-tägiges  Fest organisiert. Zum Programm gehörte ein Festbankett am Freitagabend, ein gemütliches Beisammensein mit Schlachtplatte und Fasswein am Samstag und ein verlängerter Frühschoppen mit dem Musikverein am Sonntag mit folgendem Mittagessen. Danach durften Kaffee und Kuchen nicht fehlen.  Beendet wurde das Fest mit der Preisverleihung für den vorangegangenen Blumenschmuckwettbewerb.

Seit dem 21. 01. 2005 ist Thomas Schickle der 1. Vorstand. Im Jahre 2012 organisierte der Obst- und Gartenbauverein Wurmberg unter seinem Vorsitz erstmalig eine Obstbaumaktion, bei der interessierte Bürger/innen für unsere Lage ausgewählte Hoch- und Halbstämme mit allem Zubehör (Pfahl, Kokosstrick, Verbissschutz sowie einen Wühlmauskorb) erwerben konnten. Eine finanzielle Beteiligung der Gemeinde machte diese Aktion für die Interessenten besonders attraktiv. Aufgrund der hervorragenden Qualität der ausgesuchten Bäume und des günstigen Preises wurde die Aktion ein voller Erfolg. Deshalb wurde die Aktion 2015 wiederholt (siehe auch hier).

Unter der Vorstandschaft von Thomas Schickle wurde 2014 auch ein großes an die Scheune grenzendes Terrassendach gebaut, vor allem um die jährlichen Frühsommerfeste witterungsunabhängig feiern zu können.

Der chronologische Teil unserer Vereinsgeschichte endet mit dem 19.02.2015. Nach längerer Vorbereitung wird an diesem Tag unser Internet-Auftritt online geschaltet. Seitdem sind dort die verschiedenen Kapitel, die den Obstbau, Gemüseanbau und Naturschutz betreffen, immer weiter ausgebaut worden. Neu eingerichtet wurde der Gemüsegarten-Blog, in dem die jeweils aktuellen Arbeiten im Gemüsegarten beschrieben werden.

Der Obstbau bleibt nach wie vor ein wichtiges Interesse des Vereins. Noch heute sind viele unserer Mitglieder Besitzer oder Pächter von Streuobstwiesen. Es ist dabei üblich geworden, den Landwirten des Ortes das Gras zum Abmähen zu überlassen. Auch die Landwirte selbst besitzen noch Streuobstwiesen. Heute kämpfen zwei Seelen in der Brust eines Landwirts: Einerseits fordert er die Rodung der alten Baumbestände auf Streuobstwiesen, damit er seine landwirtschaftlichen Maschinen besser zum Einsatz bringen kann, andererseits fürchtet er um eine Verödung der Landschaft. Das Amt für Flurbereinigung sowie die Ämter für Landschaftsschutz und Vogelschutz treffen hier teilweise hart aufeinander. Trotz allen Unkenrufen – so hoffen wir – wird es immer noch viele Freunde geben, die mit Liebe und Freude die Landschaft, die Natur, den Obstbau sowie den Gartenbau erhalten. Mit dem Obstbau füllt mancher seine Freizeit sinnvoll aus und findet einen Ausgleich für seine tägliche nervenverbrauchende Arbeit.

Ziele und Aufgaben in den letzten 15 Jahren
Der Obst- und Gartenbauverein hat sich zur Aufgabe gemacht, durch Beratungen, Schnitt- und Pflegekurse, Vorträgen und Exkursionen die Pflege, Förderung und Ausdehnung des Obst- wie auch des Gartenbaus intensiv zu fördern. Durch gemeinsamen Einkauf von Geräten und Maschinen, Spritzmitteln und Neupflanzen können die Vereinsmitglieder wesentlich unterstützt werden. Vor allem soll jedoch die gesellige Unterhaltung gepflegt werden. So sind Lichtbildervorträge, Obstausstellungen, Blumenschauen, Ausflüge sowie das jährliche Sommerfest im Terminkalender groß geschrieben. Höhepunkte des Vereinslebens sind alle zwei Jahre die Ausflüge am 1. Sonntag im September. Bereits im Jahre 1938 wurde die Reichsgartenschau in Stuttgart besucht. Bis zum heutigen Tag wurden viele Fahrten ins Land sowie ins nahe Ausland durchgeführt: Bodensee, Pfalz, Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe, Heilbronn, Odenwald, Kaiserstuhl, Colmar, Dinkelsbühl usw. wurden besucht, aber auch kleinere Strecken ins Nagoldtal, Enztal oder Stromberg fanden das volle Interesse der Teilnehmer. Seit geraumer Zeit findet jeweils im Juni das „Frühsommerfest“ statt, nachdem wir die 1. Mai-Hocketse an den Musikverein von Wurmberg abgegeben haben.

Unsere Aktivitäten erstrecken sich aktuell in mehrere Richtungen: Wir haben etwa 25 Nistkästen auf der Gemarkung Wurmberg aufgehängt, die von unseren gefiederten Freunden gerne bewohnt werden und die wir regelmäßig im Winter putzen.
Besonders der Baum- und Strauchpflege haben wir uns angenommen und bieten jährlich Schnittkurse für Obstbäume, Sträucher und Rosen an.
Seit 2014 erscheinen regelmäßig monatlich in den Ortsnachrichten von Wurmberg Beiträge zur Gartenpflege. Hier werden Tips zur Gestaltung und Pflege von Blumenrabatten und Gemüsebeeten gegeben.
Natürlich nehmen wir regelmäßig am Kinderferienprogramm der Gemeinde Wurmberg teil, bei dem die Kinder unter unserer Leitung Nistkästen aller Arten, Futterhäuschen, Drachen, Blumentopfmännchen usw. herstellen.

 

Hier sind einige Fotos unserer Aktivitäten der letzten 15 Jahre:

1 Obstausstellung 2005  1 Veredelung 11

1 Winterschnittkurs 141 Frauenschnittkurs Prehm

1 Nistkästen1 Nistkästen 21 Kinderferienprogramm 111 Jungfalken1 Waidelich See