Gemüsespargel gehört wie Wildspargel botanisch zur Familie der Spargelgewächse. Der wilde Spargel ist in Europa weit verbreitet, z. B. in Italien und Frankreich. Bereits vor 2000 Jahren sollen die Römer daraus Gemüsespargel gezüchtet haben. Nach Deutschland kam er im Mittelalter, und zwar durch Mönche, die Pflanzen aus Italien mitbrachten und in Klostergärten kultivierten.
Spargel im eigenen Garten zu züchten ist vor allem deshalb interessant, weil dort zu seiner Erntezeit im Frühjahr nur wenige andere Gemüsearten erntereif sind. Allerdings können wir weißen Spargel zum Anbau im eigenen Garten wegen des hohen Aufwandes nicht empfehlen. Grüner Spargel dagegen ist einfach anzubauen, weil er weniger Düngung braucht, nicht angehäufelt werden muss und die Sorte „Schneewittchen“ auch mit Lehmböden (wie dem in Wurmberg) gut zurecht kommt.
Anbau: Weil Spargel eine Dauerkultur ist, d.h. für Jahre am selben Platz stehen muss, um Ernten zu ermöglichen, lässt er sich in unser Mischkultursystem nicht integrieren. Oft lässt sich aber eine Spargelreihe gut an der Grundstücksgrenze anlegen, wenn es dort sonnig ist. Im Sommer kann das Spargelkraut als Sichtschutz dienen. Für 2 – 4 Personen reicht eine Reihe von 8 – 10 m Länge und 60 cm Breite aus. Pflanzzeit ist von Ende März bis Ende April. Man bestellt die Pflanzen bei Spargelzuchtfirmen im Internet. Wenn das Pflanzgut eingetroffen ist, hebt man an der vorgesehenen Stelle einen Graben von ca. 30 cm Tiefe und 40 cm Breite aus. Der Boden darunter sollte mit der Grabegabel gelockert werden. Die Bodenmitte des Grabens häufeln wir ein wenig an. Darauf breiten wir sternförmig die Spargelwurzeln aus, und zwar in Abständen von 30 – 40 cm. Dann wird der Erdaushub mit etwas Kompost vermischt und wieder in den Graben gefüllt. Jetzt gilt es nur noch geduldig abzuwarten. Erst nach 3 Jahren, wenn die Stauden stark genug sind, können wir mit der Ernte beginnen. Gestochen wird der grüne Spargel auf Bodenniveau bei einer Schaftlänge von ungefähr 25 cm. Die Ernte endet an „Johanni“, also am 24. Juni. Danach lässt man die Pflanzen wachsen, damit sie sich erholen und Kräfte für das nächste Jahr sammeln können. Das Spargelkraut erreicht eine Höhe von ca. 180 cm.
Anfang Juli zeigen sich an den Enden der Zweige unscheinbare gelbe Blüten, die viele Bienen anziehen. Wenn das Kraut im Herbst gelb geworden ist, wird es in Bodennähe abgeschnitten, gehäckselt und wieder auf das Spargelbeet gelegt. Ende März des nächsten Jahres decken wir die noch nicht kompostierten Reste ab, damit sich der Boden schneller erwärmen kann. Erst nach 12 – 14 Jahren sind die Stauden so ausgelaugt, dass im Frühjahr nur noch wenige dünne Stangen sprießen. Dann muss er an anderer Stelle wieder neu gepflanzt werden.
Lagerung: Am besten schmeckt grüner Spargel, wenn er frisch gegessen wird. Wenn nötig, lässt er sich mehrere Tage eingewickelt in Haushaltsfolie im Gemüsefach des Kühlschranks lagern. Vor der Zubereitung sollte nur das untere Drittel geschält werden. Mit einem Trick kann man ihn auch einfrieren. Die Stangen werden dazu wie oben beschrieben geschält und eingefroren, ohne sie vorher zu blanchieren. Vor der Verwendung muss er tief gefroren in kochendes Wasser geworfen und wie frischer Spargel gegart werden.
Empfehlenswerte Sorte: Huchels Schneewittchen
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