Rotkohl gehört botanisch gesehen zu den Kreuzblütern. Er stammt wie alle anderen Kohlarten vom Wildkohl ab und wurde bereits vor 2000 Jahren an den Küsten des Atlantiks und auf Mittelmeerinseln angebaut. Weil er viel Blattmasse entwickelt, hat er einen hohen Nährstoffbedarf und stellt hohe Ansprüche an den Boden.
Daher ist Rotkohl wie die anderen Kopfkohlarten ein Starkzehrer und sollte nur alle 4 Jahre an der gleichen Stelle angebaut werden. Dies wird durch unser rollierendes Mischkultursystem garantiert. Kohl gedeiht am besten auf neutralem Boden. Alle Kohlarten mögen eher kühles Wetter und gleichmäßige Feuchtigkeit im Boden. Flächenkompostierung im Jahr davor und Mulchen während der Kultur schaffen günstige Vorausetzungen für gutes Gelingen. Als zusätzliche Stickstoff- und Mineraliendüngung ist während der Saison Brennesseljauche zu empfehlen (siehe Kompostierung und Düngung).
Günstige Nachbarn sind Bohnen, Erbsen, Gurken, rote Beete, Mangold und Sellerie; ungünstig sind Zwiebeln.
Anbau: Im Garten unterscheiden wir Früh- und Spätkohl. Der frühe Rotkohl wird Anfang März im Haus ausgesät und auf der Fensterbank vorgezogen. Anfang bis Mitte Mai (je nach Wetterlage) wird er dann in die dafür vorgesehenen Reihen gepflanzt und im Juli geerntet. Im Mai kann man auch kleine Pflänzchen beim Gärtner kaufen.
Der späte Rotkohl wird ab Anfang Mai bis Mitte Juni ins Freie gesät. Wenn die Pflanzen ca. 15 cm hoch sind, kommen sie in Abständen von 40 cm in die Reihe. Erntezeit ist von September bis November. In unserer Mischkultur pflanzen wir Kopfkohl gern im Wechsel mit Kohlrabi. Dann können wir die Pflanzen enger setzen. Der Kohlrabi wird zuerst geerntet, und die Kopfkohlpflanzen nehmen den Platz ein und können sich ausbreiten. Günstig ist auch ein Wechsel in der Reihe mit Sellerie. Der Geruch hindert Kohlweißlinge daran, ihre Eier an den Kohlblättern abzulegen. Wenn die Kohlpflanzen groß genug sind, häufeln wir sie mit Erde und Mulch an, damit sie mehr Stand haben. Entezeit ist, wenn die Köpfe fest und geschlossen sind.
Lagerung: Ist Rotkohl reif, kann aber nicht gleich verwendet werden, sollte man ihn in einem kühlen Raum lagern. An der Wurzel aufgehängt hält er sich dort ca. 3 Monate. Auch im Gemüsefach des Kühlschranks ist er gut aufgehoben. Mindestens ein halbes Jahr hält er sich blanchiert und eingefroren.
Empfehlenswerte Sorten: Granat (früh und spät)
Kochrezepte mit Rotkohl siehe hier!