– Kartoffeln

Kartoffeln (syn. Erdäpfel, Krumbeere) gehören zur Familie der Nachtschattengewächse und stammen ursprünglich aus Südamerika.

Kartoffeln

Frühkartoffeln Christa

Über die Kanaren sollen sie nach Europa gekommen sein. Friedrich der Große hat sie im 18. Jahrhundert nachweislich in Preussen eingeführt. Erst durch die Waldenser sind sie in unsere Gegend gekommen. Ihren Siegeszug als Grundnahrungsmittel haben sie in der Folgezeit allerdings nur sehr zögerlich angetreten. Inzwischen gibt es weltweit mehr als 5000 Sorten. Mit Blick auf die Länge der Vegetationszeit werden sie in frühe, mittlere und späte Sorten unterteilt. Für die Küche ist die Unterscheidung in festkochende, vorwiegend festkochende und mehlige Sorten wichtig.

In unserem Musterbeet werden nur Frühkartoffeln angebaut, weil der Platz dort begrenzt ist, und weil Spätkartoffeln Braunfäule auf die Tomaten übertragen können. Für uns ist außerdem wichtig, dass die Reihe nach der Ernte noch für eine Folgekultur zur Verfügung steht. Bewährt haben sich hier Zuckerhut oder Kohlrabi. Wer Spätkartoffeln anbauen möchte, muss dies auf einem separaten Beet tun ohne Tomaten in der Nähe.

Angehäufelte Kartoffelreihe im Mai

Angehäufelte Kartoffelreihe im Mai

Obwohl Kartoffeln Starkzehrer sind, den Boden also sehr beanspruchen, ist die Düngung durch die letztjährige Flächenkompostierung ausreichend. Sie sollten aber nur alle vier Jahre auf derselben Fläche angebaut werden.

Günstige Nachbarn sind Bohnen, Kohrabi und Salate, ungünstig sind Tomaten, Erbsen, Gurken, rote Bete, Sellerie und Zwiebeln.

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Frühkartoffelernte Ende Juni

Anbau: Als Pflanzkartoffeln wählen wir immer früheste Sorten. Die Knollen werden Anfang März zum Vorkeimen in einen hellen kühlen Raum mit ca. 10 – 15 Grad gelegt. Mitte März setzen wir sie in die nach dem Anbauplan vorgesehene Reihe, und zwar ca. 20 cm tief in Abständen von 15 cm. Nachdem sie gekeimt sind, können durchaus noch Spätfröste vorkommen. Dann frieren die Blattspitzen an, was die spätere Ernte aber nicht nennenswert beeinträchtigt. Man kann dies auch vermeiden und Folie über die Kartoffelreihe legen. Sobald dies möglich ist, werden die Pflanzen mit Erde angehäufelt. Dadurch bilden sich zusätzliche Knollen an den zugedeckten Stielen. Ein Befall mit Kartoffelkäfern ist im Mischkulturbeet selten. Treten einzelne Käfer auf, liest man sie ab und zerdrückt sie.

Kartoffelreihe nach der Ernte

Kartoffelreihe nach der Ernte

Ende Juni ernten wir die ganze Reihe auf einmal. Grüne Kartoffeln müssen aussortiert werden, weil sie giftiges Solanin enthalten. Nachdem die Reihe einmal durchgehackt wurde, ist sie für die Saat der Folgekultur gut vorbereitet. Die Stiele mit den Blättern werden zu beiden Seiten der Saatreihe abgelegt (siehe Foto) und dienen dort als Mulch, der langsam verrrottet. Kartoffeln hinterlassen einen gut gelockerten Boden, der ideal ist für die Nachkultur. Als solche haben sich z.B. Zichorien oder Kohlrabi bewährt.

Lagerung: Frühkartoffeln lassen sich nicht so lange lagern wie die späten Sorten. Maximal drei Monate sind sie haltbar, wenn sie an einem kühlen, dunklen und feuchten Ort aufbewahrt werden. Ist der Keller zu trocken, sollten wir sie mit einem Flies abdecken.

Empfehlenswerte Sorte: Frühkartoffeln Christa oder Finca (vorwiegend festkochend)

Kochrezepte mit Kartoffeln sind hier zu finden!


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