– Mirabellen

Historie: Mirabellen sind eine Unterart der Pflaumen. Ein Mirabellenbaum ist eine Zierde für jeden Hausgarten. Im Frühjahr ist er mit stark duftenden Blüten übersät, im Sommer bilden die zahlreichen Früchte und im Herbst das bunte Herbstlaub einen dekorativen Blickfang. Die Früchte sind rund, gelb bis rötlich und nur ca. 2,5 cm im Durchmesser. Wegen ihres zuckersüßen hocharomatigen Geschmacks haben sie viele Liebhaber. Mirabellen sollen ursprünglich aus Kleinasien stammen, möglicherweise aus einer Kreuzung von Pflaumen und Schlehen hervorgegangen und im Iran weiter gezüchtet worden sein. Von dort aus gelangten sie im Mittelalter nach Frankreich. Der Name stammt allerdings aus dem Italienischen und bedeutet übersetzt „Wunderschöne“. Heute sind Mirabellen in Lothringen und in der Pfalz sehr verbreitet. Beim Kernobst liegen sie im Enzkreis nach Kirschen und Zwetschgen an 3. Stelle.

Reife Früchte der Sorte „Mirabelle von Nancy“

Sorten: Die meisten Mirabellensorten sind selbstfruchtbar. So auch die alte robuste Sorte „Mirabelle von Nancy“ aus Frankreich, die bei uns immer noch am stärksten verbreitet ist. „Miragrande“ ist eine neuere ebenfalls selbstfruchtbare Sorte mit vergleichsweise großen Früchten, die bereits ab dem 2. Jahr die ersten Früchte tragen soll. In den letzten Jahren sind noch weitere Züchtungen auf den Markt gekommen, z.B. die „Mirabelle von Pillnitz“, eine schwachwüchsige, scharkatolerante Sorte mit hohem Ertrag. Wie Miragrande ist auch „Bellamira“ eine neuere robuste Züchtung der Forschungsanstalt Geisenheim: selbstfruchtbar, scharkarolerant und mit Ertragsbeginn im 2. Standjahr.

Pflege, Ernte und Lagerung: Unveredelte Mirabellenbäume werden bis 6 m hoch und entwickeln eine ausladende Krone. Damit die Früchte ihr volles Aroma entwickeln können, sollte der Baum möglichst sonnig stehen. Geschnitten werden Mirabellenbäume nach dem Prinzip, das schon bei Kernobstbäumen beschrieben ist (Details siehe hier!). Unveredelte Bäume lassen sich über Wurzelausläufer vermehren. Die Erntezeit reicht von August bis September. Die vitaminreichen Früchte halten sich bis zu 4 Tagen im Kühlschrank. Sie lassen sich auch unblanchiert und ohne Kerne sehr gut einfrieren. Neben dem Frischverzehr können sie zum Backen von Kuchen, der Zubereitung von Marmelade sowie zur Herstellung von Mirabellenbrand verwendet werden.

Krankheiten und Schädlinge: Mirabellen haben dieselben Krankheiten und Schädlinge wie Zwetschgen (siehe hier!).

Rezepte mit Mirabellen siehe hier!


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