Rettich ist ein Wurzelgemüse und gehört zur Familie der Kreuzblütler. Bereits im frühen Mittelalter war er in Deutschland bekannt. Ursprünglich stammen Rettiche wohl aus Vorderasien. Wir kennen viele Sorten, u.a. mit roten, weißen und schwarzen Wurzeln, die sowohl lang und spitz als auch rund sein können. Rettiche sind Schwachzehrer und brauchen lockeren Boden. Günstig ist eine Flächenkompostierung im Jahr vor dem Anbau. Wie bei allen Wurzelgemüsen ist schwerer verdichteter Boden für die Rettichkultur ungeeeignet. Für den Anbau ist es wichtig, Sommer- und Winterrettich zu unterscheiden.
Radieschen sind wie Sommerrettich zu behandeln. Der würzig-scharfe Rettichgeschmack wird durch Senföle hervorgerufen und ist je nach Sorte und Bodenbeschaffenheit unterschiedlich ausgeprägt. Im Gewächshaus rasch hochgezüchtete Ware kann fast schon fade schmecken. Rettiche und Radieschen sind vor allem wegen ihrer Senföle sehr gesund, gehören aber auch zu den am stärksten mit Nitrat belasteten Gemüsen, wenn sie auf überdüngten Böden wachsen.
Günstige Nachbarn sind Salate, Karotten, Kohl, Mangold, Pastinaken und Tomaten, ungünstig sind Zwiebeln.
Anbau: Bereits Mitte März sät man Sommerrettich in eine Schwachzehrerreihe (blaue Reihen, siehe Anbauplan!), die vorher mit der Grabegabel gelockert und dann durchgehackt wurde. Wenn er 10 – 15 cm hoch ist, wird er auf Abstände von ca. 15 cm vereinzelt. Wir verwenden gern Mangold oder Pflücksalate als Zwischensaat. Die Blätter der nach dem Vereinzeln nicht mehr gebrauchten Pflänzchen kann man als Beimischung in Pflücksalaten verwenden. Ab Mitte Juni kann Sommerrettich geerntet werden. Radieschen werden zum selben Zeitpunkt gern in Zwischenkultur mit Karotten, Pastinaken oder Schnittsalat gesät und sind im Mai bereits erntereif. Mitte Juni bis August säen wir den Winterrrettich. Damit er möglichst gut ausreift, sollte er im Herbst so lange wie möglich im Beet stehen bleiben. Vor den ersten Frösten muss er allerdings geerntet werden, weil er Frost nicht verträgt. Rettich und Radieschen (aber auch Rucola und Chinakohl) werden manchmal von Erdflöhen befallen. Dies ist erkennbar an den kleinen Löchern in den Blättern und schadet vor allem jungen Pflanzen. Die Schädlinge mögen besonders gern trockene warme Böden. Daher ist das Mulchen eine gute Maßnahme, um dem Befall vorzubeugen.
Lagerung: Sommerrettich und Radieschen können wir frisch in Salaten verwenden. Im Gemüsefach des Kühlschranks sind sie ca. 1 Woche haltbar. Das Grün sollte sofort abgeschnitten werden, weil es der Knolle Wasser entzieht. Winterrettich wird ebenfalls frisch verwendet oder zur Lagerung in einem kühlen Raum in Sand eingeschlagen. Dann ist er mehrere Monate haltbar. Ihn einzufrieren ist nicht empfehlenswert, weil er dann seinen Geschmack verliert.
Empfehlenswerte Sorten: Ostergruß rosa 2 (Sommerrettich), Runder schwarzer Winter (Winterrettich), Rudi (Radieschen)
Kochrezepte mit Rettich sind hier zu finden!