– Herbst- und Wintersalate

Ob Sommer oder Winter, Salate zählen zu den beliebtesten Gerichten der täglichen Küche, weil sie sich in vielen Variationen und in kurzer Zeit zubereiten lassen, und das als Vorspeise oder als Beilage zum Hauptgericht. Bei entsprechender Portionsgröße sind sie auch als komplettes Gericht zu verwenden. Herbst- und Wintersalate sind besonders gesund, weil sie viele Mineralstoffe und Vitamine enthalten. Die meisten gehören zur Gattung der Zichorien und können erst nach der Sommersonnenwende gesät werden, weil sie sonst zum Schießen und Blühen neigen. Im einzelnen sind dies Endivien, Chicoree, Radicchio und Zuckerhut. Nur der Feldsalat bildet eine Ausnahme; er gehört zu den Baldriangewächsen. Im Anbau ist der Chicoree am aufwendigsten, weil die Wurzeln nach der Ernte eingetopft werden müssen. Erst im Dunkeln treiben sie wieder aus und liefern nach ca. 6 Wochen den gebleichten Salat.

Radiccio Palla rossa

Radicchio „Palla rossa“

Endivien und Radicchio sind einfacher anzubauen. Sie werden direkt in die Reihe gesät und auf einen Abstand von ca. 25 cm vereinzelt, wenn sie ca. 10 cm hoch sind. Beide vertragen leichte Fröste. In warmen Wintern haben wir Radicchio bis in den Januar geerntet. Irgendwann beginnen allerdings die Blätter zu faulen. In strengen Wintern können die Pflanzen gelagert werden, indem man sie im kühlen Keller kopfüber an der Wurzel aufhängt oder sie ins unbeheizte Gewächshaus pflanzt.

Der Zuckerhut ist der größte Vertreter der Zichoriensalate.

Zuckerhut

Zuckerhut

Bis zur Erntereife wird er ca. 35 cm hoch und ist daher als einziger Salat ein Mittelzehrer. Bewährt hat es sich, ihn als Folgekultur nach Frühkartoffeln anzubauen. Zuckerhut wird nicht zu dicht direkt in die Reihe gesät. Wenn die Pflänzchen ca. 10 cm hoch sind, verziehen wir sie auf Abstände von ca. 35 cm. Diejenigen, die nicht umgepflanzt werden, haben einen Wachstumsvorsprung. Zuckerhut ist zunächst relativ frosthart und kann daher meist bis Mitte Dezember im Beet bleiben. Allerdings verträgt er wiederholtes Einfrieren und Auftauen nicht. Wenn einzelne Blätter zu faulen beginnen, muss man ihn ernten und verbrauchen oder lagern wie Endivien und Radiccio.

Feldsalat Elan

Feldsalat „Elan“

Feldsalat (syn. Ackersalat) gehört botanisch zu den Baldriangewächsen und kommt in Europa auch wild vor. In der Küche wird er wegen seines nussigen Geschmacks sehr geschätzt. Feldsalat ist komplett winterhart und außerdem  anspruchslos. Daher ist er ein ideales Herbst- und Wintergemüse. Ausgesät wird er breitwürfig oder in der Reihe von Anfang August bis Anfang September. Man kann ihn auch noch bis Ende September säen, dann wird er allerdings erst im nächsten Jahr (Februar bis März) reif. Die Erntezeit im Frühjahr ist kurz, weil er im März früh zu blühen beginnt und seinen guten Geschmack verliert.

Ernte und Lagerung:  Zuletzt noch ein Wort zum Nitrat. Wie alle grünen Blattgemüse enthalten auch Salate Nitrat, das zu Nitrit abgebaut als krebsfördernd gilt. Zu beachten ist deswegen folgendes: Je lichtärmer die Pflanzen gezogen werden, desto höher ist ihr Nitatgehalt. Das heißt, im Frühjahr, Herbst und Winter sollte man Salate am späten Nachmittag ernten. Dann  enthalten sie weniger Nitrat. Wenn zuviel gedüngt wird, steigert dies ebenfalls den Nitratgehalt. Weil wir auf zugekaufte Düngung verzichten, haben wir dieses Problem bei unserer Anbauweise nicht. Salat muss normalerweise nach der Ernte frisch gegessen werden. Herbst- und Wintersalate halten sich im Gemüsefach des Kühlschranks jedoch länger als die Frühlings-und Sommersorten.

Empfehlenswerte Sorten: Palla rossa (Radicchio), Elan (Feldsalat, widerstandsfähig gegen Mehltau),

Kochrezepte mit verschiedenen Salaten siehe hier!


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