– Gurken

Gurken gehören botanisch gesehen zu den Kürbisgewächsen. Sie lieben sie es warm und halbsonnig bis sonnig.  Die ursprüngliche Wildform wuchs vermutlich in Indien. Sie wurde dort offenbar vor ca. 1500 Jahren domestiziert. Von Fernost kamen verschiedene Gurkenarten über Arabien nach Europa. Schon bei den Römern waren sie weit verbreitet.

Unter praktischen Gesichtspunkten unterscheiden wir Salatgurken von Gewürzgurken. Letztere bringen viele kleine Gürkchen hervor, die sich hervorragend zum Einlegen eignen. Salatgurken sind wie der Name sagt zum Frischverzehr gedacht, können aber auch als Schmorgurken oder zum Einlegen verwendet werden.

Gurken sind Starkzehrer. Sie lieben lockeren humosen Boden.

Günstige Nachbarn sind Salat, Sellerie, Spinat, Bohnen, Fenchel, Zwiebeln, Basilikum und Dill, ungünstig sind Kartoffeln und Kohl.

Anbau: Gurkensamen werden ab Mitte Mai an Ort und Stelle gesät oder ab April im Haus vorgezüchtet. Die Pflanzen können auf dem Boden rankend gezogen werden, beanspruchen dann aber viel Platz. Im Mischkulturbeet ist es daher besser, sie mit Rankhilfen hoch zu leiten. Seit mehreren Jahren werden im Handel veredelte Gurken angeboten, die auf eine Kürbisunterlage aufgepfropft sind. Wer ein Gewächshaus hat, kann solche Pflanzen dort mit Erfolg anbauen. Sie kommen früh in Ertrag und bringen so viele Gurken hervor, dass eine Pflanze für 2 Personen i.d.R. reicht. Wenn man sie statt in die Erde in einen Topf pflanzt, kann man sie in jedem Jahr an die gleiche Stelle setzen. Die ersten Früchte und die Seitentriebe bei Gurken sollten bis zu einer Höhe von ca. 70 cm entfernt werden, um ein robustes Wachstum zu fördern. Später kappen wir auch alle Seitentriebe nach dem ersten Blütenstand. Erntezeit ist Anfang Juli bis Ende September.

Echter Mehltau auf einem Gurkenblatt

Ab Juli werden Gurken oft von Läusen und danach von Pilzen, und zwar vom echten und/oder falschen Mehltau befallen (besonders im Gewächshaus). Die Läuse stechen die Blätter an und bilden so eine Eintrittspforte für die Pilze. Bei den Pilzkrankheiten unterscheiden wir den echten und den falschen Mehltau. Der echte Mehltau zeigt sich besonders bei sonnigem trockenen Wetter. Er ist am weißen Pilzbelag auf der Blattoberseite zu erkennen. Der falsche Mehltau verursacht kleine gelbe Flecken, die später konfluieren. Er befällt die Blätter vor allem bei kühler feuchter Witterung. Voraussetzung für den Beginn einer Infektion ist eine mindestens vierstündige Blattnässedauer. Wiederholte nächtliche Taubildung fördert die weitere Ausbreitung. Wenn Gurken im Gewächshaus angebaut werden, ist es daher äußerst wichtig, gut zu lüften. Dies kann dadurch geschehen, dass die Tür und alle Fenster auch nachts geöffnet bleiben. Reicht dies nicht, ist ein Ventilator hilfreich. Man kann auch vorbeugend eine Schachtelhalmbrühe spritzen, und zwar im Abstand von ca. 2 Wochen (100 g pro Liter, 1:5 verdünnt). Schachtelhalme enthalten viel Kieselsäure, die auf die Blätter gespritzt zu einer Verdickung der obersten Zellschicht führt und damit das Eindringen von Läusen und Pilzen erschwert. Befallen werden immer zuerst die untersten Blätter. Sobald man dies feststellt, müssen sie abgeschnitten und entsorgt werden. Den Haupttrieb lassen wir erst hoch und dann unter dem  Gewächshausdach entlang ranken. Weil die Sporen des Mehltaus bis zum nächsten Jahr im Boden bleiben, muss dann der Standort gewechselt werden. Dies kann in einem kleinen Gewächshaus schwierig sein. Eine gute Lösung ist daher, die Gurken in einem oder mehreren großen Töpfen zu züchten (siehe oben).

Falscher Mehltau auf einem Gurkenblatt im Frühstadium

Lagerung: Salatgurken schmecken am besten, wenn sie frisch geerntet sind. Man sollte sie nicht allzu groß werden lassen. Spätestens, wenn sie an den Enden gelb sind, müssen wir sie ernten. Zur Not lassen sie sich  1 – 2 Wochen im Gemüsefach des Kühlschranks lagern. Zum Einfrieren sind sie nicht geeignet, weil sie dann matschig werden. Um sie haltbar zu machen, muss man sie sauer oder süßsauer einlegen (siehe auch Rezept „Eingelegte Gurken“ hier).

Empfehlenswerte Sorten: Widerstandsfähig gegen echten Mehltau sind z.B. Arola und La Diva. Sie sind allerdings immer noch anfällig für Läuse und falschen Mehltau. Weitere ältere Sorten: Persika (Salatgurke), Vorgebirgstrauben (Gewürzgurke). Eine interessante Sorte aus Asien ist „Saiko“mit intensivem Gurkengeschmack. Nach ersten Erfahrungen sind sie möglicherweise gegen beide Mehltauarten resistent.

Rezepte mit Gurken sind hier zu finden!


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