Kopfkohl gehört wie alle anderen Kohlarten zu den Kreuzblütengewächsen. Im einzelnen sind dies Weißkohl, Rotkohl, Wirsing und Blumenkohl. Der Anbau von Kohlrabi (siehe dort!) und Rosenkohl (siehe dort!) wird separat beschrieben.
Weil Kopfkohl viel Blattmasse entwickelt, hat er einen hohen Nährstoffbedarf und stellt hohe Ansprüche an den Boden. Daher ist er ein Starkzehrer und sollte nur alle 4 Jahre an der gleichen Stelle angebaut werden. Dies wird durch unser rollierendes Mischkultursystem garantiert. Kohl gedeiht am besten auf neutralem Boden. Alle Kohlarten mögen eher kühles Wetter und gleichmäßige Feuchtigkeit im Boden. Flächenkompostierung im Jahr davor und Mulchen während der Kultur schaffen günstige Vorausetzungen für gutes Gelingen. Als zusätzliche Stickstoff- und Mineraliendüngung ist Brennesseljauche zu empfehlen (siehe Kompostierung und Düngung).
Günstige Nachbarn sind Bohnen, Erbsen, Gurken, rote Beete, Mangold und Sellerie; ungünstig sind Zwiebeln.
Anbau: Im Garten unterscheiden wir Früh- und Spätkohl. Frühkohl wird Anfang März im Haus ausgesät und auf der Fensterbank vorgezogen. Anfang bis Mitte Mai (je nach Wetterlage) wird er dann in die dafür vorgesehenen Reihen gepflanzt und im Juli geerntet.
Spätkohl säen wir ab Anfang Mai bis Mitte Juni ins Freie. Wenn die Pflanzen ca. 15 cm hoch sind, kommen sie in Abständen von 40 cm die Reihe. Erntezeit ist von September bis November. Vor der Aussat ist zu beachten, dass manche Kohlsorten entweder nur für den Anbau im Frühjahr oder nur für den im Herbst geeignet sind. Einige Sorten kann man auch als Früh- und Spätkohl pflanzen.
In unserer Mischkultur pflanzen wir Kopfkohl gern im Wechsel mit Kohlrabi. Dann können wir die Pflanzen enger setzen. Der Kohlrabi wird zuerst geerntet, und die Kopfkohlpflanzen nehmen den Platz ein und können sich ausbreiten. Günstig ist auch ein Wechsel in der Reihe mit Sellerie. Diese Massnahme hindert Kohlweißlinge daran, ihre Eier an den Kohlblättern abzulegen.
Wenn die Kopfkohlpflanzen groß genug sind, häufeln wir sie mit Erde und Mulch an, damit sie mehr Stand haben. Entezeit ist, wenn die Köpfe fest und geschlossen sind. Sobald sich beim Blumenkohl ein Kopf bildet, knicken wir 2- 3 Blätter darüber, wenn er weiß bleiben soll.
Lagerung: Ist Kopfkohl reif, kann aber nicht gleich verwendet werden, ist er im Gemüsefach des Kühlschranks gut aufgehoben. Wir können ihn auch in einem kühlen Raum an der Wurzel aufhängen. Mindestens ein halbes Jahr hält er sich blanchiert und eingefroren.
Empfehlenswerte Sorten: Neckarperle (Blumenkohl), Granat (Rotkohl), Nagels Frühweiß (Weißkohl, früh), Dottenfelder Dauer (Weißkohl, spät), Vorbote 3 (Wirsing, früh), Smaragd (Wirsing, spät) . Die genannte Blumenkohl- und Rotkohl-Sorte ist sowohl zum Anbau als Frühkohl als auch als Spätkohl geeignet.
Kochrezepte mit Kohl siehe hier!