24 Feb

Wann beginnt der Frühling?

Krokusse im März

Wie wir alle wissen, sind unsere Winter mittlerweise kürzer als zur Zeit unserer Großeltern, und der Frühling fängt früher an. Nur, wann beginnnt der Frühling tatsächlich? Das ist ein wenig kompliziert. Der kalendarische Frühlingsanfang wurde von den Astronomen für unsere Breiten auf den 20. März festgelegt, weil dies der Zeitpunkt der Tag- und Nachtgleiche ist. Das ist aber noch nicht alles. Zusätzlich gibt es noch den meteorologischen Beginn des Frühlings. Die Wetterexperten brauchen, um Wetter- und Klimastatistiken einfach erstellen zu können, vier gleich lange Jahreszeiten. Sie haben den Beginn aller Jahreszeiten kurzerhand auf die Monatsanfänge gelegt, den Frühling also auf den 1. März. Doch damit nicht genug. Als letztes gibt es noch den phänomenologischen Kalender. Das ist für uns Gärtner der wichtigste, weil er sich nach der Entwicklung des Pflanzenwachstums richtet. Die größte Rolle spielen hier die Frühlingsblüher wie Schneeglöckchen, Salweide, Forsythie, Apfelbäume und viele andere. Solche und ähnliche Naturbeobachtungen werden dem Deutschen Wetterdienst von Freiwilligen in ganz Deutschland über das Jahr verteilt mitgeteilt. Aber es braucht keine Experten um zu erkennen, dass der Frühling heutzutage rund 14 Tage (manchmal sogar 3 Wochen) früher startet als früher. Der Grund dafür ist eindeutig die zunehmende Erderwärmung, die sich auch auf Wurmberg auswirkt. Nun werden manche von uns denken: Eine längere Gartensaison ist doch nicht schlecht. Das frühere Eintreten des Frühlings hat aber einen Haken. Auch wenn es  am Anfang des Jahres zu langen warmen Phasen kommt, können im April und Mai häufiger als früher doch noch Fröste auftreten, die die Blüten erfrieren lassen. Diese fehlen dann nicht nur als Nahrung für unsere Insekten, sondern führen auch zu Ernteausfällen bei unserem heimischen Obst, so wie dies 2017 der Fall war. Außerdem kommt es zu häufiger zu weiteren extremen Wetterlagen wie Stürmen, Hagel oder langen Trockenperioden.

 

05 Feb

Anbauplanung

Das Wetter im Januar war nicht durch Frost geprägt sondern ähnlich warm wie im Dezember. Der größte Teil des Baum- und Stauchschnittes ist deshalb bereits erledigt. Außerdem habe ich den neuen Anbauplan geschrieben (siehe unten).

Er ist im wesentlichen derselbe wie im letzten Jahr. Allerdings sind alle Reihen um 25 cm weiter gewandert. Die Gemüse werden also in diesem Jahr dort wachsen, wo im letzten Jahr der Boden durch die Flächenkompostierung des Mulchs verbessert wurde. Eine detaillierte Beschreibung dazu ist hier zu finden! Nur die Reihe 20 hat sich geändert. Hier habe ich als Folgekultur Pak Choi statt Chinakohl vorgesehen. Der Chinakohl hat in den letzten beiden Jahren meist mehrere kleine Pflanzen statt einen großen Kopf gebildet, ohne dass ich herausgefunden habe warum. Sonst hat sich der Plan bewährt. Er ist auf den Bedarf unseres zweiköpfigen Haushalts zugeschnitten.

Außerdem habe ich die alten Samentütchen gesichtet, die ich im letzten Jahr nicht verbraucht habe. Zuerst werfe ich alle Samen, die älter als 3 Jahre sind, in den Müll, sowie die restlichen  Karotten-, Pastinaken- und Petersiliensamen, weil sie in der Regel nur ein Jahr lang sicher keimfähig sind. Dann schreibe ich mir alle Samen auf, die ich nicht mehr habe und laut Anbauplan noch brauche. Diese kaufe ich dann bei einem biologischen Saatgutversand im Internet. Bei der Bestellung achte ich besonders darauf, dass es sich um samenfeste Sorten handelt. In den letzten Jahren werden immer mehr Samen von F1-Hybriden angeboten. Das ist die 1. Tochtergeneration von reinerbigen Elternpflanzen, die auf bestimmte Zuchtziele hin selektiert sind. Letztere orientieren sich aber meistens an den Wünschen der Erwerbsgärtner. Der Geschmack spielt dabei keine große Rolle, ist für mich aber sehr wichtig. Außerdem sind samenfeste Sorten preisgünstiger und die Tütchen mit F1-Hybriden enthalten auch nur wenige Samen. Die Sorten, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe, sind bei den einzelnen Gemüsenarten im Kapitel “Gemüse in Einzelportraits” genannt.

Weil wir in der letzten Zeit viel Kohl und Wurzelgemüse gegessen haben, brauchten wir eine Abwechselung und haben Gemüse aufgetaut, das wir im letzten Jahr eingefroren haben. Je weniger Gemüse noch im Beet ist, desto mehr muss in den nächsten Monaten auf die Tiefkühlung zurückgegriffen werden. Ende Mai wird die Kühltruhe leer sein.  Bis zum Spätherbst füllen wir sie dann mit den Ernteüberschüssen wieder auf.