05 Apr

Wildkräuter – Delikatessen im zeitigen Frühjahr

Wenn der Portulak als Salat zu langweilig wird und Schnittsalat und Spinat noch nicht groß genug sind, lässt sich die Zwischenzeit gut mit Wildkräutern überbrücken. Viele Wildkräuter kommen sowohl in der freien Natur als auch in unseren Gärten vor. Im Frühjahr sind ihre Blätter noch zart. Im Sommer ist dies nicht mehr der Fall und es gibt dann auch im Garten genügend Alternativen in Form von gesäten Küchenkräutern und grünen Salaten.

Glänzende Blattunterseite von Maiglöckchen (links) und stumpfe vom Bärlauchblatt (rechts)

Manche Wildkräuter sind essbar, es gibt aber auch giftige. Zu den essbaren Kräutern, die auch noch schmackhaft sind, zählen z.B. Löwenzahn, Brennnesseln, Schafgarbe, Brunnenkresse, Giersch, Gundermann, Huflattich, Wiesenkerbel, Vogelmiere, Sauerampfer, Hirtentäschelkraut, behaartes Schaumkraut, weiße Taubnessel, Frauenmantel, Knoblauchrauke und Bärlauch. Für das Sammeln von Wildkräutern gilt allerdings dasselbe wie für Pilze: Man sammelt nur die, die man ohne jeden Zweifel identifizieren kann. Der Bärlauch nimmt unter den Wildkräutern eine Sonderstellung ein.

WIldkräutersalat

Wildkräuterrisotto

Im Frühling streifen stets Heerscharen von Sammlern durch unsere Wälder, um Bärlauch zu sammeln. Ein bekannter Koch und Gastronom der Region, der in jedem Frühjahr zu Bärlauchexkursionen einlädt, hat zu diesem “Run” erheblich beigetragen. Allerdings ist die Veranstaltung in diesem Jahr  wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Einzelpersonen dürfen aber nach wie vor sammeln.  In den Medien wird oft ignoriert, dass die Blätter des Bärlauchs sehr leicht mit denen von Maiglöckchen verwechselt werden können, die sehr giftig sind. Beide haben dieselbe Blattform, und der Geruch allein ist kein gutes Unterscheidungsmerkmal, weil der starke Knoblauchgeruch des Bärlauchs den der Maiglöckchen überdecken kann. Ein untrügliches Bestimmungsmerkmal sind dagegen die Blattunterseiten. Die des Bärlauchs sind stumpf, die der Maiglöchchen dagegen glänzend (siehe Foto oben!). Bei der Verwendung in der Küche sollte man beachten, dass Bärlauch roh stark nach Knoblauch schmeckt. Nicht jeder mag das. Man kann dies aber abmildern, indem man nur blanchierte Blätter verwendet bzw. sie mit Spinatblättern streckt. Wildkräuter lassen sich besonders gut als Salate, in Risotto und für Suppen und Tees verwenden. Rezepte, bei denen Wildkräuter verarbeitet werden, sind hier zu finden, z.B. das Rezept für Wildkräutersalat und -Risotto auf den beiden Fotos.

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