15 Apr

Mitte April

Weil der Wetterbericht für die nächste Zeit warme Durchschnittstemperaturen voraussagt hat und meine Saaten gut gekeimt sind, habe ich jetzt das Vlies entfernt. Für die Katzen aus der Nachbarschaft wird die Fläche uninteressant, sobald die Saat aufgegangen ist. Jetzt ist es Zeit, um Lücken in den Reihen nachzusäen. Dazu lege ich jeweils 2 Bretter zwischen Spinat und Gemüsereihe, damit ich die Lücken gut erreichen kann, ohne die bereits gekeimte Saat zu beschädigen.

Auf dem Foto ist im Vordergrund sehr gut die im Spätherbst gesetzte Wintersteckzwiebelreihe zu sehen. Auch die Senfreihen, die als Vorkultur für die Tomaten gesetzt sind, sind schon gut gewachsen. In der Bildmitte sind die dicken Bohnen jetzt ca. 5 cm hoch.

Seit 10 Jahren habe ich auch ein kleines Gewächshaus, das sich an die Südfront des Hauses anlehnt. Ich benutze es als Kaltgewächshaus, d.h. es wird nicht beheizt. Wenn ich eine Heizung einbauen würde, bräuchte ich auch künstliches Licht im Winter. Dies ist mir zu aufwendig und für meine Zwecke auch nicht erforderlich. In jedem Jahr ziehen meine vorgezogenen Pflänzchen Anfang April von der Fensterbank im Haus ins Gewächshaus um. Dies gilt für Tomaten, Auberginen, Paprika, Tomaten, Frühkohl und Sellerie. Im Sommer wachsen dort nur die mediterranen Gemüse sowie Gurken und Basilikum. Die Fleischtomaten bleiben im Gewächshaus, weil sie draußen sehr spät reifen, die übrigen Tomatensorten kommen nach den Eisheiligen ins Mischkulturbeet. Frühkohl, Brokkoli und Kohlrabi pflanze ich ebenfalls im Mai ins Freiland. Unter Glas kann ich bei den mediterranen Gemüsen regelmäßig mit guten Ernten rechnen. Ein Nachteil ist aber, dass im Gewächshaus häufiger mit Schädlingen und Krankheiten zu rechnen ist als in der Mischkultur draußen, vor allem mit Läusen bei Auberginen und Paprika und mit echtem und falschem Mehltau bei den Gurken. Details zum Anbau der einzelnen Gemüsearten siehe hier!

Vorgezogene Pflanzen Anfang April im Gewächshaus

Die restlichen Wintersteckzwiebeln und den Pflücksalat aus dem Gewächshaus müssen wir jetzt langsam aufbrauchen. Indem ich den Boden mit Grabegabel und Hacke lockere, bereite ich ihn jetzt erst einmal für die kommenden Pflanzen vor. Die Mulchreste vom letzten Jahr bleiben einfach liegen. Weil im Winter selten gegossen wird, ist die Erde meist zu trocken. Deshalb gieße ich die gesamte Fläche gründlich, um das Bodenleben zu aktivieren. Die Tomatenpflanzen im Haus sind inzwischen groß genug, um sie in größere Töpfe umzupflanzen und auf den Boden des Gewächshauses umzusiedeln. Sie machen den Platz in der Wohnung frei für Gurken, Zucchini und Kürbisse, die ich jetzt in kleine Töpfe säe und unter Folie auf die Heizung setze. Sobald sie gekeimt sind, kommen sie auf die Fensterbank ins Licht.

29 Mrz

Frühe Einsaaten

Ab März ist im Garten viel zu tun. Dies kommt uns vor allem in diesem Jahr zustatten, wo wir uns wegen der Corona-Epidemie vorzugsweise zu Hause aufhalten sollen. Wer sich im Garten beschäftigt, kann sich nicht infizieren. Wir Gärtner sind priviligiert. Trotz der vielen negativen Nachrichten, die auf uns niederprasseln, können wir uns an etwas Positivem erfreuen, nämlich den Blumen und Sträuchern. Überall wächst, grünt und blüht es. Die Natur hat ihren eigenen Rhythmus unabhängig von den Nöten von uns Menschen.

In diesem Jahr war das Wetter im März meist ungünstig, und ich habe daher andere Arbeiten im Haus vorgezogen, so dass ich etwas später dran bin mit meinem Garten. Ist aber nicht weiter tragisch, weil das Wachstum im Frühjahr noch gering ist. 14 Tage später zu sein, wirkt sich kaum aus. Trotzdem habe ich, als das Wetter besser wurde, 3/4 meines Beetes in der letzten Woche einsäen können.

Bevor ich das Beet betrete, lege ich dort, wo ich arbeiten will, 2 lange Bretter aus. Dann wird die Erde gelockert und feinkrümelig zerkleinert. Dazu benutze ich eine Doppelhacke und eine Harke. Die Bretter benutze ich als Richtschnur.  Dann ziehe ich mit der Hacke eine breite Rille, lege die Samen hinein und harke sie zu. Je größer die Samen sind, desto tiefer muss die Rille sein. Das heißt in der Praxis, dass in den meisten Fällen oberflächlich gesät wird. Ich habe das jahrelang falsch gemacht und musste es auch erst lernen. Sät man zu tief, gehen die Samen schlechter auf.

In die Reihe 1 kommt Pflücksalat und dazwischen einzelne Frührettichsamen, in Reihe 2 Brokkoli und dann alle Gemüse wie im Anbauplan beschrieben (siehe hier). Zwischen alle Reihen wird Spinat gesät, der schnell aufläuft und dadurch später den gekeimten Pflänzchen in den Reihen Schutz bietet. Ein Teil davon wird im April und Mai für die Küche verwendet, der Rest abgehackt. Er verrottet schnell und und dient den Nachbarpflanzen als Gründüngung. Eine besondere Vorbereitung brauchen die Karottenreihen. Der schwere Lehmboden bei uns in Wurmberg ist eigentlich schlecht für den Karottenanbau geeignet. Deshalb schüttte ich einen kleinen Eimer Sand auf die Reihe und arbeite ihn tief ein. Dann erst wird oberflächlich eingesät, und zwar zusammen mit Radieschen und manchmal auch mit Dill. Bewährt hat sich die Sorte „Rodelika“. Erwähnt werden müssen auch noch die Kartoffelreihen. Dafür hebe ich mit dem Spaten einen kleinen Graben von ca. 20 cm Tiefe aus. Dahinein werden die Pflanzkartoffeln (nur früheste Sorten) in Abständen von ca. 15 cm gelegt und wieder mit Erde zugedeckt. Die im Anbauplan aufgeführten Steckzwiebelreihen habe ich schon im Winter gesteckt und muss dort nichts mehr tun. Auch die Gründüngung mit Gelbsenf als Vorkultur für die Tomaten ist ausgebracht.

12 Mrz

Vorzucht im Haus

Der März hat bisher sehr viel Regen gebracht. Dadurch war die Erde im Gemüsebeet so nass, dass ich dort nicht weiter gekommen bin. Deshalb habe ich mich mit der Vorzucht von Gemüsen im Haus beschäftigt. Die Samen von Paprika, Auberginen und Fleischtomaten sind inzwischen gekeimt und groß genug, dass sie pikiert werden können. Die Freilandtomaten werde ich erst Ende März im Haus vorsäen.

Bild 1

Viele Gemüsekeimlinge entwickeln sehr schnell lange Pfahlwurzeln und wachsen dann zu rasch in die Länge. Um dies zu korrigieren, pikiere ich sie: Die kleine Pflanze wird also mit einem Bleistift vorsichtig aus der Erde geholt (Bild 1) und die Wurzel gekürzt. Ich tue dies, indem ich sie mit dem Fingernagel abknipse (Bild 2 und Bild 3).

Bild 2

Dann setze ich die Pflänzchen einzeln möglichst tief in kleine Töpfchen (Erdmischung: 1 Teil Blumenerde + 1 Teil Sand) und stelle sie wieder ans Fenster. Sie müssen jetzt nur noch gelegentlich gegossen werden.
Als nächstes säe ich Kohlrabi, Brokkoli, die Frühkohlsorten und Sellerie und verfahre damit auf dieselbe Weise, nachdem sie gekeimt sind.

Fleischtomaten sind die einzige Tomatenart, von denen ich immer 3 – 4 im Gewächshaus züchte, weil sie dort früher reifen.

Bild 3

Ich kann sie bereits vor den Eisheiligen im Mai ins Gewächshaus umpflanzen, sobald sie 30 – 40 cm hoch sind, während die Freilandtomaten noch warten müssen.

Die wichtigsten Arbeiten sind nun erst einmal getan, und ich muss abwarten, bis es draußen trockener wird, um das Gemüsebeet bearbeiten zu können. Derweil kann ich mich an den Schneeglöckchen, Krokussen, Christrosen und Osterglocken in der Staudenrabatte freuen.

In diesem März habe ich noch relativ viel Feldsalat übrig. Wenn es draußen wärmer wird, verzweigt er sich rasch, um später zu blühen. Er ist dann zäh und lederig  und schmeckt nicht mehr so gut. Um ihn nicht auf den Kompost geben zu müssen, mache ich eine Salatsuppe daraus. Rezept siehe hier!