03 Sep

Herbstanfang

Mit dem 1. September hat der meteorologische Herbst begonnen. Inzwischen liegt eine regnerische Wetterphase mit deutlicher Abkühlung hinter uns. Die Gemüse in den Beetreihen (siehe auch Anbauplan hier!) haben sich wie folgt entwickelt:

Reihe 1: Der Pflücksalat ist geerntet. In die Reihe habe ich Ableger unserer Erdbeerpflanzen als Randbepflanzung gesetzt.

Reihe 2: Das  Erbsengrün ist aufgenommen, Pflücksalat der Mesclun-Mischung wurde gesät.

Reihe 3: Nach den geernteten Lauchzwiebeln ist hier Spinat zur Spätherbsternte gerade gekeimt.

Reihe 4 und 12: Der späte Kopfkohl ist schlecht gewachsen. Nicht alle Pflanzen werden Köpfe ausbilden. Die Spitzen der Rosenkohlpflanzen kann man jetzt abschneiden. Durch das Entspitzen werden die Röschen zu stärkerem Wachstum angeregt. Wer die Spitzenblätter nicht in den Kompost geben will, kann sie wie Spinat verwenden, sie schmecken aber etwas anders. Beim Sellerie tragen wir um die Knollen herum etwas Erde ab, um die Wurzeldicke zu fördern.

Reihe 5, 13 und 19: In den Karottenreihen suchen wir weiter die dicksten heraus und ernten sie nach Bedarf.

Geplatzte Tomaten im September

Reihe 6, 10, 14 und 18: Wegen der kühleren Wetterlage und der kürzeren Tage werden weniger Freilandtomaten reif als noch vor mehreren Wochen. Bei einigen Früchten sind Risse in der Schale entstanden (siehe Foto). Dies kann zwei Gründe haben: 1) Wenn die Tomaten überreif sind, platzen sie auf. 2) Bei stark unterschiedlichen Tages- und Nachtemperaturen kommt es zu Spannungsrissen, und zwar dadurch, dass sich die Haut stärker zusammen zieht als das Fruchtinnere. Die Früchte sind natürlich trotz der Risse  genießbar. Zwischen den Tomaten wachsen auch noch Steckrüben und Winterrettich, die sich inzwischen gut entwickelt haben, nachdem sie anfangs schlecht gekeimt sind und nachgesät werden mussten. Reif zum Ernten sind sie erst ab dem Spätherbst.

Reihe 7: Der Lauch ist inzwischen ungefähr daumendick und durch ein feinmaschiges Netz vor Lauchfliegen geschützt. Erst im Winter, wenn alle Lauchzwiebeln verbraucht sind, wird er nach und nach geerntet.

Reihe 8: Von den Frühkartoffeln liegen die letzten noch im Lager. Der als Folgekultur gesäte Zuckerhut ist groß genug geworden, so dass die ersten Köpfe geerntet werden können. Wie in jedem Herbst freuen wir uns jetzt auf ein geniales Gericht, das uns den Herbst ankündigt, die Zuckerhutlasagne (Rezept siehe hier!).

Reihe 9: Die Pastinaken haben üppiges Laub gebildet, bisher aber nur dünne Pfahlwurzeln. Sie sind erst im Winter erntereif.

Hochgeleitete Kürbispflanze Anfang September

Reihe 11: Der Mangold wächst so schnell, dass man ihn alle 2 Wochen ernten kann. Dazwischen hatte ich Knollenfenchel gepflanzt, der komplett geerntet ist. In die Lücken wurde Pflücksalat (Asia-Mischung) gesät.

Reihe 15: Der Römersalat ist verbraucht. Als letzte Folgekultur habe ich vor mehreren Tagen Spinat gesät.

Reihe 16: In dieser Reihe sollen noch nach den Buschbohnen späte Radieschen wachsen.

Reihe 17: Als letzte Kultur ist  hier Feldsalat gesät.

Reihe 20: Der nach der Frühkartoffelernte gesäte Pak Choi hat schon Köpfe gebildet, muss aber noch weiter wachsen.

Auch in diesem Jahr habe ich wieder 2 Kürbispflanzen am südlichen Ende meiner Spalierobstreihe hochgeleitet, und dies mit gutem Erfolg (siehe Foto!). Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Planzen dafür kaum Platz beanspruchen.

Im Gewächshaus ernten wir weiter Fleischtomaten, Paprika, Gurken und Auberginen. Weil noch zwei Pflanzreihen frei waren, habe ich versuchsweise Buschbohnen in eine Reihe  für die Spätherbsternte gesät. Die zweite ist mit Sommersteckzwiebeln in Doppelreihe bepflanzt, die ich noch übrig hatte. Sie werden keine Knollen mehr bilden, sondern lassen sich ab dem Spätherbst wie Lauchzwiebeln nutzen.

12 Aug

Sonne, Hitze und kein Regen!

 

Unser Musterbeet jetzt im August, Reihe 7 – 16, Anbauplan (siehe hier!)

Seit dem letzten Blogeintrag hat sich das Wetter nicht wesentlich verändert. Es ist weiterhin heiß und trocken. Gelegentliche Gewitter in unserer Nähe sind alle vorbei gezogen, ohne dass es geregnet hat. Für Gemüsegärtner hat das aktuelle Wetter Vor- und Nachteile. Sehr gut gedeihen jetzt alle Gemüse, die aus Südeuropa zu uns gekommen sind, also beispielsweise Tomaten, Auberginen, Zucchini, Paprika und Melonen. Wurzelgemüse und Kohl reagieren dagegen mit verzögertem Wachstum.

Eine große Frage für weniger erfahrene Hobbygärtner ist, wie oft und wie lange muß ich wässern (bzw. gießen), damit die Pflanzen kein Schaden nehmen. Wenn man dies aus dem Bauch heraus entscheidet, kann das viel unnötige Arbeit kosten. Am besten sticht man eine kleine Schaufel oder einen Spaten in die Erde und prüft, wie feucht der Boden noch ist. Bereits nach kurzer Zeit lernt man so zu beurteilen, wann man wässern muss. Nach dem Wässern wiederholt man die Probe, um zu sehen, wie tief das Wasser in den Boden eingedrungen ist. Weniger als 20 cm tief heißt, dass das Wässern nicht ausgereicht hat.

Bisher musste ich mehr gießen als ich gewohnt bin, weil die Trockenperiode bereits Ende Juni begonnen hat, also zu dem Zeitpunkt, an dem ich Römersalat, Radicchio, Zuckerhut, Chinakohl,  Winterrettich und Steckrüben gesät habe. Römersalat, Winterrettich und Steckrüben sind nur sehr spärlich gekeimt, so dass ich nachsäen musste. Die kleinen Pflänzchen brauchen natürlich öfter Wasser, weil sie zunächst nur oberflächlich wurzeln. Dies gilt auch für die “verzogenen” Pflanzen (also die auf die optimalen Abstände in der Reihe verpflanzten Exemplare). Sobald die Pflanzen groß genug sind, dass man sie einmulchen kann, lässt sich das Gießen aber wieder einschränken.

Was die Ernte betrifft, so können alle Gemüse geerntet werden, die auch schon Ende Juli reif waren. Der Schnittsalat allerdings hat angefangen zu schießen und musste aufgebraucht werden, und der erste Römersalat beginnt gerade, Köpfe zu bilden. Auch der Knollenfenchel hat zu schießen begonnen. Deshalb musste ich auch ihn abernten und verbrauchen.

Und nun noch ein Wort zu den Tomaten: Die Tomatenernte ist jetzt im vollen Gange. Wenn alle Früchte des untersten Fruchtstandes abgeerntet sind, schneide ich den leeren Strunk ab ebenso wie alle Blätter unterhalb und biete so der Braunfäule wenig Angriffsfläche. Letztere wird durch einen Pilz im Boden verursacht, der zuerst die unteren Blätter befällt, und zwar dadurch, dass die Sporen mit Regentropfen vom Boden hochspritzen. Mitte August sollte man auch den Spitzentrieb abschneiden, weil die Früchte aus den Blüten, die jetzt noch entstehen, bis zum Herbst nicht mehr ausreifen können.

Tomaten (mit Ausnahme vom Buschtomaten) müssen immer gestützt werden, um Halt zu finden. Die gängigen Spiralstäbe, die ich auch benutze, haben den Vorteil, dass man die Pflanzen nicht festbinden muss. Nachteilig ist jedoch, dass sich der Stab bei Wind verbiegt. Deshalb habe ich die Stäbe früher mit Stöcken und Bindfäden festgebunden. Dies hat aber den Zugang zum Beet erschwert. Wie auf dem Foto zu sehen ist, schlage ich seit mehreren Jahren zusätzlich einen Eisenstab in den Boden und binde ihn mit Draht am Spiralstab fest. Dadurch ist das Problem gelöst.

Zwei Dinge sind übrigens im August noch zu erledigen: Die restliche Brennnesseljauche (falls noch vorhanden) für die Düngung des Spätkohls sollte jetzt eingesetzt werden. Später können die Pflanzen sie nicht mehr nutzen. Außerdem muss jetzt der Feldsalat für Spätherbst und Winter gesät werden. Sät man ihn im September, wird er in der Regel erst im März groß genug für die Ernte. Das Auskeimen lässt sich durch ein über die Saat gebreitetes kleinmaschiges Netz verbessern, dass gleichmäßig feucht gehalten wird, bis die kleinen Pflänzchen sichtbar werden. Danach entfernt man das Tuch, weil die Pflanzen nun Licht brauchen.

Weitere wichtige Anbaudetails zu den Gemüsen sind hier, Kochrezepte hier zu finden!

31 Jul

Anfang der Sommerferien

Mit den Sommerferien hat auch die erste Hitzewelle in diesem Jahr begonnen. Laut Wettervorhersage soll sie aber nur bis zum Wochenende dauern. Nach Prüfen der Bodenfeuchtigkeit in unserem Musterbeet habe ich mich gestern morgen entschlossen zu wässern, und zwar indem ich das Wasser aus dem Schlauch in hartem Strahl zwischen die Reihen durch den Mulch hindurch gespritzt habe (weitere wichtige Tips zum Gießen siehe hier!).  Vorausgesetzt es gibt keine frisch eingesäten Reihen braucht unser Gemüse keine tägliche Pflege, so wie Haustiere dies erfordern. Im Sommer können wir unbesorgt eine Woche (je nach Wetterlage auch 2 Wochen) in Urlaub gehen, ohne das es Schaden nimmt. Die Mulchdecke hält die Feuchtigkeit lange im Boden. Während der Abwesenheit wird nur viel Gemüse reif, das dann auf einmal verarbeitet werden muss. Als wir letzte Woche aus einem kurzen Urlaub zurück kamen, gab es vor allem viele Tomaten und Gurken, die wir ernten mussten. Die meisten Tomaten haben wir zu Tomatensoße verarbeitet (Rezept siehe hier!), die Gurken wurden eingelegt (siehe hier!).

Aus dem Beet ernten wir zur Zeit: Lauchzwiebeln, Karotten, Stabtomaten, Mangold und Freilandtomaten. Ein Teil unserer Frühkartoffeln, getrocknete Zwiebeln und Knoblauch sind noch im Lager.

Fleischtomaten, Auberginen, Paprika und Gurken wachsen bei uns im Gewächshaus und werden Zug um Zug ebenfalls reif für die Ernte. Details zum Anbau aller Gemüsearten sind im Kapitel “Gemüse in Einzelportraits” dargestellt (siehe hier!). Ein geniales mediterranes Gericht ist die Auberginenpfanne mit Schmorgemüse und Lammkarree (siehe Foto). Das Rezept ist hier! zu finden. Dazu können wir das Gemüse aus dem Gewächshaus gut verwenden.

11 Jun

Zuckerschoten und Co – Gemüseernte im Juni

In den letzten Tagen ist es kühl geworden, und es hat ausgiebig geregnet. Diese Wetterlage wird seit altersher als „Schafskälte“ bezeichnet. Sie tritt zwischen dem 4. und 20. Juni auf, aber nicht in jedem Jahr und wird ähnlich wie die Eisheiligen durch einströmende Luftmassen aus nördlichen Richtungen hervorgerufen. Der ausgiebige Regen gibt unserem Gemüse auf jeden Fall einen deutlichen Wachstumsschub. Der Name „Schafskälte“ stammt daher, dass Schafe, die jetzt bereits geschoren wurden, Probleme mit der Kälte bekommen können.

Ich habe inzwischen angefangen, Zug um Zug die 2. Mulchschicht auszubringen. Die 1. Schicht darunter wird bald zu Kompost verrotten. Als Argument gegen das Mulchen wird gelegentlich vorgebracht, dass Schnecken sich darunter gut verstecken können. Tatsache ist aber, dass ich sehr selten Fraßschäden am Gemüse habe. Sicher ist es für Schnecken schwer, im Mulch größere Strecken zurückzulegen. Ich vermute auch, dass sie (wenn es welche gibt) im Mulch genügend anderes zu fressen finden und deshalb nicht die Gemüse angreifen. Zwischen die Reihen, in denen ich arbeite, lege ich immer Bretter aus, um den Boden nicht zu verdichten.

Reife Zuckerschoten im Juni

Wenn diese länger liegen, sind darunter gelegentlich Schnecken zu finden, die ich dann absammeln kann. Um ein Einwandern von Schnecken aus der Nachbarschaft zu verhindern, pflanze ich Ende Mai immer Tagetes als Umrandung des Gemüsebeetes. Sie sehen einfach schön aus und geben dem Gemüsebeet den Charme eines Bauerngartens.  Außerdem gehören sie zur Lieblingsspeise der Schnecken. Deshalb kann man sie dort leicht absammeln.

Erbsen, Zuckerschoten und die diversen Bohnenarten gehören zu den Leguminosen, einer Pflanzenfamilie, deren Mitglieder durch Knöllchenbakterien Stickstoff im Boden anreichern. Sie spielen in unserer Mischkultur eine wichtige Rolle.

Gemüseernte im Juni: Karotten, Rettiche, Zwiebeln und Zuckerschoten

Einmal sind sie delikate Gemüse, die Abwechselung in unseren Speiszettel bringen. Zweitens eignen sie sich aufgrund ihrer Stickstoffbindung sehr gut als Vorkultur für nachfolgende stark zehrende Gemüsearten. Hinzu kommt, dass die verottenden Wurzelreste die Bodenstruktur verbessern. Die ersten Zuckerschoten sind zur Zeit reif und deshalb muss die Reihe jeden 2. Tag durchgepflückt werden. Für die Verwendung in der Küche braucht man kein Rezept. Nur der Ansatz wird entfernt, und zwar so, dass man den Faden mit abzieht. Dann werden sie 2 min in heißer Butter geschwenkt und gesalzen, fertig! Wer nicht alle in der Küche verwenden kann, sollte sie kurz blanchieren und einfrieren.

Dicke Bohnen im Juni

Auch die Dicken Bohnen werden bald reif. Die Spitzentriebe habe ich bereits ausgebrochen. Das beschleunigt die Reife und reduziert den Befall mit der Bohnenlaus. Es ist meine einzige Maßnahme dagegen. Die schwarze Bohnenlaus ist ein Schädling, der die dicken Bohnen jedes Jahr befällt, aber nur sie und keine anderen Gemüse. Wenn die Läuse auftauchen, finden sich auch bald ihre Gegenspieler ein, z.B. Marienkäfer und deren Larven, die Blattlauslöwen. Oft sind die Läuse dann bald reduziert. Die Ernte beeinträchtigt der Befall dann kaum noch. Rezepte mit Dicken Bohen siehe hier!

Blühender Thymian

Von den mehrjährigen Küchenkräutern stehen jetzt der Thymian und der Schnittlauch in voller Blüte und sind eine gute Bienenweide. Der Thymian ist kleinwüchsig  und macht sich daher gut als Einfassung von Wegrändern. Auch Schnittlauch lässt gut sich gut als Randeinfassung verwenden.

Blühender Schnittlauch

Die Blütenstängel lassen sich zum Würzen nicht mehr benutzen, weil sie zu hart sind, wohl aber die Blüten als Dekoration für Salate, wenn man sie aus den Blütenständen zupft. Wer nur an den Blättern interessiert ist, muss sie bodennah abschneiden. Dann treibt die Pflanze wieder neu aus.

15 Apr

Mitte April

Weil der Wetterbericht für die nächste Zeit warme Durchschnittstemperaturen voraussagt hat und meine Saaten gut gekeimt sind, habe ich jetzt das Vlies entfernt. Für die Katzen aus der Nachbarschaft wird die Fläche uninteressant, sobald die Saat aufgegangen ist. Jetzt ist es Zeit, um Lücken in den Reihen nachzusäen. Dazu lege ich jeweils 2 Bretter zwischen Spinat und Gemüsereihe, damit ich die Lücken gut erreichen kann, ohne die bereits gekeimte Saat zu beschädigen.

Auf dem Foto ist im Vordergrund sehr gut die im Spätherbst gesetzte Wintersteckzwiebelreihe zu sehen. Auch die Senfreihen, die als Vorkultur für die Tomaten gesetzt sind, sind schon gut gewachsen. In der Bildmitte sind die dicken Bohnen jetzt ca. 5 cm hoch.

Seit 10 Jahren habe ich auch ein kleines Gewächshaus, das sich an die Südfront des Hauses anlehnt. Ich benutze es als Kaltgewächshaus, d.h. es wird nicht beheizt. Wenn ich eine Heizung einbauen würde, bräuchte ich auch künstliches Licht im Winter. Dies ist mir zu aufwendig und für meine Zwecke auch nicht erforderlich. In jedem Jahr ziehen meine vorgezogenen Pflänzchen Anfang April von der Fensterbank im Haus ins Gewächshaus um. Dies gilt für Tomaten, Auberginen, Paprika, Tomaten, Frühkohl und Sellerie. Im Sommer wachsen dort nur die mediterranen Gemüse sowie Gurken und Basilikum. Die Fleischtomaten bleiben im Gewächshaus, weil sie draußen sehr spät reifen, die übrigen Tomatensorten kommen nach den Eisheiligen ins Mischkulturbeet. Frühkohl, Brokkoli und Kohlrabi pflanze ich ebenfalls im Mai ins Freiland. Unter Glas kann ich bei den mediterranen Gemüsen regelmäßig mit guten Ernten rechnen. Ein Nachteil ist aber, dass im Gewächshaus häufiger mit Schädlingen und Krankheiten zu rechnen ist als in der Mischkultur draußen, vor allem mit Läusen bei Auberginen und Paprika und mit echtem und falschem Mehltau bei den Gurken. Details zum Anbau der einzelnen Gemüsearten siehe hier!

Vorgezogene Pflanzen Anfang April im Gewächshaus

Die restlichen Wintersteckzwiebeln und den Pflücksalat aus dem Gewächshaus müssen wir jetzt langsam aufbrauchen. Indem ich den Boden mit Grabegabel und Hacke lockere, bereite ich ihn jetzt erst einmal für die kommenden Pflanzen vor. Die Mulchreste vom letzten Jahr bleiben einfach liegen. Weil im Winter selten gegossen wird, ist die Erde meist zu trocken. Deshalb gieße ich die gesamte Fläche gründlich, um das Bodenleben zu aktivieren. Die Tomatenpflanzen im Haus sind inzwischen groß genug, um sie in größere Töpfe umzupflanzen und auf den Boden des Gewächshauses umzusiedeln. Sie machen den Platz in der Wohnung frei für Gurken, Zucchini und Kürbisse, die ich jetzt in kleine Töpfe säe und unter Folie auf die Heizung setze. Sobald sie gekeimt sind, kommen sie auf die Fensterbank ins Licht.

29 Mrz

Frühe Einsaaten

Ab März ist im Garten viel zu tun. Dies kommt uns vor allem in diesem Jahr zustatten, wo wir uns wegen der Corona-Epidemie vorzugsweise zu Hause aufhalten sollen. Wer sich im Garten beschäftigt, kann sich nicht infizieren. Wir Gärtner sind priviligiert. Trotz der vielen negativen Nachrichten, die auf uns niederprasseln, können wir uns an etwas Positivem erfreuen, nämlich den Blumen und Sträuchern. Überall wächst, grünt und blüht es. Die Natur hat ihren eigenen Rhythmus unabhängig von den Nöten von uns Menschen.

In diesem Jahr war das Wetter im März meist ungünstig, und ich habe daher andere Arbeiten im Haus vorgezogen, so dass ich etwas später dran bin mit meinem Garten. Ist aber nicht weiter tragisch, weil das Wachstum im Frühjahr noch gering ist. 14 Tage später zu sein, wirkt sich kaum aus. Trotzdem habe ich, als das Wetter besser wurde, 3/4 meines Beetes in der letzten Woche einsäen können.

Bevor ich das Beet betrete, lege ich dort, wo ich arbeiten will, 2 lange Bretter aus. Dann wird die Erde gelockert und feinkrümelig zerkleinert. Dazu benutze ich eine Doppelhacke und eine Harke. Die Bretter benutze ich als Richtschnur.  Dann ziehe ich mit der Hacke eine breite Rille, lege die Samen hinein und harke sie zu. Je größer die Samen sind, desto tiefer muss die Rille sein. Das heißt in der Praxis, dass in den meisten Fällen oberflächlich gesät wird. Ich habe das jahrelang falsch gemacht und musste es auch erst lernen. Sät man zu tief, gehen die Samen schlechter auf.

In die Reihe 1 kommt Pflücksalat und dazwischen einzelne Frührettichsamen, in Reihe 2 Brokkoli und dann alle Gemüse wie im Anbauplan beschrieben (siehe hier). Zwischen alle Reihen wird Spinat gesät, der schnell aufläuft und dadurch später den gekeimten Pflänzchen in den Reihen Schutz bietet. Ein Teil davon wird im April und Mai für die Küche verwendet, der Rest abgehackt. Er verrottet schnell und und dient den Nachbarpflanzen als Gründüngung. Eine besondere Vorbereitung brauchen die Karottenreihen. Der schwere Lehmboden bei uns in Wurmberg ist eigentlich schlecht für den Karottenanbau geeignet. Deshalb schüttte ich einen kleinen Eimer Sand auf die Reihe und arbeite ihn tief ein. Dann erst wird oberflächlich eingesät, und zwar zusammen mit Radieschen und manchmal auch mit Dill. Bewährt hat sich die Sorte „Rodelika“. Erwähnt werden müssen auch noch die Kartoffelreihen. Dafür hebe ich mit dem Spaten einen kleinen Graben von ca. 20 cm Tiefe aus. Dahinein werden die Pflanzkartoffeln (nur früheste Sorten) in Abständen von ca. 15 cm gelegt und wieder mit Erde zugedeckt. Die im Anbauplan aufgeführten Steckzwiebelreihen habe ich schon im Winter gesteckt und muss dort nichts mehr tun. Auch die Gründüngung mit Gelbsenf als Vorkultur für die Tomaten ist ausgebracht.

12 Mrz

Vorzucht im Haus

Der März hat bisher sehr viel Regen gebracht. Dadurch war die Erde im Gemüsebeet so nass, dass ich dort nicht weiter gekommen bin. Deshalb habe ich mich mit der Vorzucht von Gemüsen im Haus beschäftigt. Die Samen von Paprika, Auberginen und Fleischtomaten sind inzwischen gekeimt und groß genug, dass sie pikiert werden können. Die Freilandtomaten werde ich erst Ende März im Haus vorsäen.

Bild 1

Viele Gemüsekeimlinge entwickeln sehr schnell lange Pfahlwurzeln und wachsen dann zu rasch in die Länge. Um dies zu korrigieren, pikiere ich sie: Die kleine Pflanze wird also mit einem Bleistift vorsichtig aus der Erde geholt (Bild 1) und die Wurzel gekürzt. Ich tue dies, indem ich sie mit dem Fingernagel abknipse (Bild 2 und Bild 3).

Bild 2

Dann setze ich die Pflänzchen einzeln möglichst tief in kleine Töpfchen (Erdmischung: 1 Teil Blumenerde + 1 Teil Sand) und stelle sie wieder ans Fenster. Sie müssen jetzt nur noch gelegentlich gegossen werden.
Als nächstes säe ich Kohlrabi, Brokkoli, die Frühkohlsorten und Sellerie und verfahre damit auf dieselbe Weise, nachdem sie gekeimt sind.

Fleischtomaten sind die einzige Tomatenart, von denen ich immer 3 – 4 im Gewächshaus züchte, weil sie dort früher reifen.

Bild 3

Ich kann sie bereits vor den Eisheiligen im Mai ins Gewächshaus umpflanzen, sobald sie 30 – 40 cm hoch sind, während die Freilandtomaten noch warten müssen.

Die wichtigsten Arbeiten sind nun erst einmal getan, und ich muss abwarten, bis es draußen trockener wird, um das Gemüsebeet bearbeiten zu können. Derweil kann ich mich an den Schneeglöckchen, Krokussen, Christrosen und Osterglocken in der Staudenrabatte freuen.

In diesem März habe ich noch relativ viel Feldsalat übrig. Wenn es draußen wärmer wird, verzweigt er sich rasch, um später zu blühen. Er ist dann zäh und lederig  und schmeckt nicht mehr so gut. Um ihn nicht auf den Kompost geben zu müssen, mache ich eine Salatsuppe daraus. Rezept siehe hier!

05 Feb

Anbauplanung

Das Wetter im Januar war nicht durch Frost geprägt sondern ähnlich warm wie im Dezember. Der größte Teil des Baum- und Stauchschnittes ist deshalb bereits erledigt. Außerdem habe ich den neuen Anbauplan geschrieben (siehe unten).

Er ist im wesentlichen derselbe wie im letzten Jahr. Allerdings sind alle Reihen um 25 cm weiter gewandert. Die Gemüse werden also in diesem Jahr dort wachsen, wo im letzten Jahr der Boden durch die Flächenkompostierung des Mulchs verbessert wurde. Eine detaillierte Beschreibung dazu ist hier zu finden! Nur die Reihe 20 hat sich geändert. Hier habe ich als Folgekultur Pak Choi statt Chinakohl vorgesehen. Der Chinakohl hat in den letzten beiden Jahren meist mehrere kleine Pflanzen statt einen großen Kopf gebildet, ohne dass ich herausgefunden habe warum. Sonst hat sich der Plan bewährt. Er ist auf den Bedarf unseres zweiköpfigen Haushalts zugeschnitten.

Außerdem habe ich die alten Samentütchen gesichtet, die ich im letzten Jahr nicht verbraucht habe. Zuerst werfe ich alle Samen, die älter als 3 Jahre sind, in den Müll, sowie die restlichen  Karotten-, Pastinaken- und Petersiliensamen, weil sie in der Regel nur ein Jahr lang sicher keimfähig sind. Dann schreibe ich mir alle Samen auf, die ich nicht mehr habe und laut Anbauplan noch brauche. Diese kaufe ich dann bei einem biologischen Saatgutversand im Internet. Bei der Bestellung achte ich besonders darauf, dass es sich um samenfeste Sorten handelt. In den letzten Jahren werden immer mehr Samen von F1-Hybriden angeboten. Das ist die 1. Tochtergeneration von reinerbigen Elternpflanzen, die auf bestimmte Zuchtziele hin selektiert sind. Letztere orientieren sich aber meistens an den Wünschen der Erwerbsgärtner. Der Geschmack spielt dabei keine große Rolle, ist für mich aber sehr wichtig. Außerdem sind samenfeste Sorten preisgünstiger und die Tütchen mit F1-Hybriden enthalten auch nur wenige Samen. Die Sorten, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe, sind bei den einzelnen Gemüsenarten im Kapitel “Gemüse in Einzelportraits” genannt.

Weil wir in der letzten Zeit viel Kohl und Wurzelgemüse gegessen haben, brauchten wir eine Abwechselung und haben Gemüse aufgetaut, das wir im letzten Jahr eingefroren haben. Je weniger Gemüse noch im Beet ist, desto mehr muss in den nächsten Monaten auf die Tiefkühlung zurückgegriffen werden. Ende Mai wird die Kühltruhe leer sein.  Bis zum Spätherbst füllen wir sie dann mit den Ernteüberschüssen wieder auf.

 

17 Jan

Beginn des neuen Gartenjahres

Allen Lesern des Blogs wünsche ich viel Erfolg im neuen Gartenjahr!

Der Januar war bisher ungewöhnlich warm. Wobei man sich fragen muss, ob das, was man bisher als ungewöhnlich empfunden hat, nicht inzwischen normal ist. Laut Wettervorhersage soll es jetzt aber kälter werden. Das sonnige warme Wetter hat mich animiert, einen Teil des Baum- und Strauchschnittes zu erledigen. Wie bereits im letzten Winter habe ich es darauf ankommen lassen und das Wurzelgemüse nicht eingelagert sondern im Beet gelassen.

Geerntet werden können im Freien also immer noch Steckrüben, Sellerie, Rettich, Pastinaken und Feldsalat. Im Beet finden sich außerdem Wirsing, Rotkohl, Grünkohl und Lauch und im Gewächshaus Winterportulak, der allerdings noch wachsen muss. Auf dem Foto sehen wir außerdem noch die gekeimten Winterzwiebeln im Vordergrund, die ich im Spätherbst gesteckt habe.

Ansonsten haben wir nun bis Ende Februar Zeit, zu rekapitulieren, was beim Gemüseanbau im letzten Jahr nicht optimal war, und wie man dem in Zukunft begegnen kann. Danach schreiben wir den den neuen Anbauplan und besorgen die Samen für die Gemüse.

Ein geniales Gericht in dieser kalten Jahreszeit ist eine Lauchtarte, auf die wir uns ab dem Herbst schon freuen. Wir essen sie gern mit Räucherlachs und Kräuter-Creme-fraiche. Für das Rezept hier weiter lesen! Als Vorspeise eignet sich sehr gut eine Pastinakencremesuppe (Rezept siehe hier!).