27 Apr

Zu warm ist jetzt normal!

Der April war bisher warm und trocken. Früher war das nicht so. Aber schon der April des letzten Jahres hat sich durch höhere Durchschnittstemperaturen ausgezeichnet. Das kühle wechselhafte Wetter in dieser Zeit scheint wohl der Vergangenheit anzugehören. Bevor der Boden in meinem Gemüsebeet ausgetrocknet ist, musste ich reagieren und es mit unserem Wasser aus der Zisterne sprengen. Im April ist dies bisher noch nie der Fall gewesen. Der Grund ist einfach: Samenkörner, die trocken in der Erde liegen, keimen nicht. Und kleine Pflänzchen haben noch kurze Wurzeln und brauchen Feuchtigkeit in der oberen Erdschicht. Andernfalls verdorren sie.

Unser Gemüsebeet in der 4. Aprilwoche

In den nächsten Tagen ist einiges zu tun. Der Spinat zwischen den Reihen ist jetzt groß genug und kann Zug um Zug bis Mitte Mai geerntet werden. Dazu schneide ich ihn direkt über den Wurzeln ab und verwende die Blätter in der Küche (Rezepte siehe hier!). Der Rest wird blanchiert und eingefroren. Nach dem Ernten hacke ich die Wurzeln ab. Den Gelbsenf, den ich als Vorkultur für die Tomaten gesät habe, werde ich demnächst auch abhacken und auf der Fläche verrotten lassen. Die Bedeutung von Spinat und Gelbsenf in unserer Mischkultur ist auch im Kapitel Bodenpflege beschrieben (siehe hier!). Dann decke ich die Fläche zwischen den Reihen Zug um Zug mit ungesiebtem Schnellkompost aus den Thermokompostern ab. Wer keinen Kompost zur Verfügung hat, nimmt Strauch- und Rasenschnitt.

Als nächstes nehme ich mir Reihe für Reihe vor für die anschließenden Arbeiten (siehe auch den Anbauplan im Kapitel Gemüsemischkultur: Viel Ertrag auf kleiner Fläche). Zuerst habe ich den vorgezogenen Brokkoli eingepflanzt. Falls es in den Reihen für Lauchzwiebeln, Pastinaken und Lauch große Lücken gibt, muss nachgesät werden. Die Zuckerschoten sind jetzt ca. 20 cm hoch. Sie sind bereits angehäufelt worden und haben Rankhilfen bekommen. Die Radieschen in den Karottenreihen können wir bei entsprechender Größe bald ernten. Wenn sie zu lange im Beet bleiben, platzen und schießen sie. Hat man zu viele reife Radieschen auf einmal und kann sie nicht alle verwenden, so gibt es die Möglichkeit, daraus eine Cremesuppe zu kochen. Das Grün lässt sich für die Suppe mitverwenden. Als Rezept nehmen wir das von der Rettichsuppe (siehe hier!). Wenn die Radieschen geerntet sind, müssen die Karotten auf Abstände von ca. 10 cm verzogen werden, d.h. zu eng stehende Pflänzchen werden herausgezogen. Aber das hat noch Zeit. Die Frühkartoffeln werden anghäufelt, wenn sie groß genug sind. Sie fallen dann nicht auseinander und setzen mehr Knollen an. Zuletzt werde ich den Spätkohl an einer freien Stelle außerhalb des Beetes direkt ins Freie aussäen. Im Einzelnen sind dies  Kohlrabi, Wirsing, Rotkohl, Blumenkohl und Rosenkohl. Weil nur wenige Kohlpflanzen in unserem Beet Platz haben, sind auch nur wenige Samen erforderlich.

Jetzt ist es auch Zeit, Brennesseljauche anzusetzen. Diese benötige ich, wenn ich nach den Eisheiligen die Freilandtomaten pflanze. Nur die Starkzehrer (also auch der Frühkohl) im Beet benötigen diese zusätzliche Düngung. Brennesseljauche ist deshalb zu empfehlen, weil sie viel Stickstoff und Mineralien enthält, und weil die Düngewirkung schnell eintritt. Für die Herstellung legen wir abgeschnittene Brennnesseln in einen großen Kübel, bis er voll ist. Dann füllen wir ihn mit Wasser auf. Wenn ich Schachtelhalm im Garten finde, gebe ich ihn dazu. Das Verhältnis soll ca. 10 l Wasser auf 1 kg Brennnesseln betragen. Wer den Jauchengeruch nicht mag, gibt eine Handvoll Gesteinsmehl oder 2 Hände voll Schafgarbe mit hinein. Dann Behälter schließen, gelegentlich umrühren und das Gemisch mindestens zwei Wochen ziehen lassen.

Weitere Details zum Anbau der genannten Gemüsearten finden sich hier!

15 Apr

Mitte April

Weil der Wetterbericht für die nächste Zeit warme Durchschnittstemperaturen voraussagt hat und meine Saaten gut gekeimt sind, habe ich jetzt das Vlies entfernt. Für die Katzen aus der Nachbarschaft wird die Fläche uninteressant, sobald die Saat aufgegangen ist. Jetzt ist es Zeit, um Lücken in den Reihen nachzusäen. Dazu lege ich jeweils 2 Bretter zwischen Spinat und Gemüsereihe, damit ich die Lücken gut erreichen kann, ohne die bereits gekeimte Saat zu beschädigen.

Auf dem Foto ist im Vordergrund sehr gut die im Spätherbst gesetzte Wintersteckzwiebelreihe zu sehen. Auch die Senfreihen, die als Vorkultur für die Tomaten gesetzt sind, sind schon gut gewachsen. In der Bildmitte sind die dicken Bohnen jetzt ca. 5 cm hoch.

Seit 10 Jahren habe ich auch ein kleines Gewächshaus, das sich an die Südfront des Hauses anlehnt. Ich benutze es als Kaltgewächshaus, d.h. es wird nicht beheizt. Wenn ich eine Heizung einbauen würde, bräuchte ich auch künstliches Licht im Winter. Dies ist mir zu aufwendig und für meine Zwecke auch nicht erforderlich. In jedem Jahr ziehen meine vorgezogenen Pflänzchen Anfang April von der Fensterbank im Haus ins Gewächshaus um. Dies gilt für Tomaten, Auberginen, Paprika, Tomaten, Frühkohl und Sellerie. Im Sommer wachsen dort nur die mediterranen Gemüse sowie Gurken und Basilikum. Die Fleischtomaten bleiben im Gewächshaus, weil sie draußen sehr spät reifen, die übrigen Tomatensorten kommen nach den Eisheiligen ins Mischkulturbeet. Frühkohl, Brokkoli und Kohlrabi pflanze ich ebenfalls im Mai ins Freiland. Unter Glas kann ich bei den mediterranen Gemüsen regelmäßig mit guten Ernten rechnen. Ein Nachteil ist aber, dass im Gewächshaus häufiger mit Schädlingen und Krankheiten zu rechnen ist als in der Mischkultur draußen, vor allem mit Läusen bei Auberginen und Paprika und mit echtem und falschem Mehltau bei den Gurken. Details zum Anbau der einzelnen Gemüsearten siehe hier!

Vorgezogene Pflanzen Anfang April im Gewächshaus

Die restlichen Wintersteckzwiebeln und den Pflücksalat aus dem Gewächshaus müssen wir jetzt langsam aufbrauchen. Indem ich den Boden mit Grabegabel und Hacke lockere, bereite ich ihn jetzt erst einmal für die kommenden Pflanzen vor. Die Mulchreste vom letzten Jahr bleiben einfach liegen. Weil im Winter selten gegossen wird, ist die Erde meist zu trocken. Deshalb gieße ich die gesamte Fläche gründlich, um das Bodenleben zu aktivieren. Die Tomatenpflanzen im Haus sind inzwischen groß genug, um sie in größere Töpfe umzupflanzen und auf den Boden des Gewächshauses umzusiedeln. Sie machen den Platz in der Wohnung frei für Gurken, Zucchini und Kürbisse, die ich jetzt in kleine Töpfe säe und unter Folie auf die Heizung setze. Sobald sie gekeimt sind, kommen sie auf die Fensterbank ins Licht.

05 Apr

Wildkräuter – Delikatessen im zeitigen Frühjahr

Wenn der Portulak als Salat zu langweilig wird und Schnittsalat und Spinat noch nicht groß genug sind, lässt sich die Zwischenzeit gut mit Wildkräutern überbrücken. Viele Wildkräuter kommen sowohl in der freien Natur als auch in unseren Gärten vor. Im Frühjahr sind ihre Blätter noch zart. Im Sommer ist dies nicht mehr der Fall und es gibt dann auch im Garten genügend Alternativen in Form von gesäten Küchenkräutern und grünen Salaten.

Glänzende Blattunterseite von Maiglöckchen (links) und stumpfe vom Bärlauchblatt (rechts)

Manche Wildkräuter sind essbar, es gibt aber auch giftige. Zu den essbaren Kräutern, die auch noch schmackhaft sind, zählen z.B. Löwenzahn, Brennnesseln, Schafgarbe, Brunnenkresse, Giersch, Gundermann, Huflattich, Wiesenkerbel, Vogelmiere, Sauerampfer, Hirtentäschelkraut, behaartes Schaumkraut, weiße Taubnessel, Frauenmantel, Knoblauchrauke und Bärlauch. Für das Sammeln von Wildkräutern gilt allerdings dasselbe wie für Pilze: Man sammelt nur die, die man ohne jeden Zweifel identifizieren kann. Der Bärlauch nimmt unter den Wildkräutern eine Sonderstellung ein.

WIldkräutersalat

Wildkräuterrisotto

Im Frühling streifen stets Heerscharen von Sammlern durch unsere Wälder, um Bärlauch zu sammeln. Ein bekannter Koch und Gastronom der Region, der in jedem Frühjahr zu Bärlauchexkursionen einlädt, hat zu diesem “Run” erheblich beigetragen. Allerdings ist die Veranstaltung in diesem Jahr  wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Einzelpersonen dürfen aber nach wie vor sammeln.  In den Medien wird oft ignoriert, dass die Blätter des Bärlauchs sehr leicht mit denen von Maiglöckchen verwechselt werden können, die sehr giftig sind. Beide haben dieselbe Blattform, und der Geruch allein ist kein gutes Unterscheidungsmerkmal, weil der starke Knoblauchgeruch des Bärlauchs den der Maiglöckchen überdecken kann. Ein untrügliches Bestimmungsmerkmal sind dagegen die Blattunterseiten. Die des Bärlauchs sind stumpf, die der Maiglöchchen dagegen glänzend (siehe Foto oben!). Bei der Verwendung in der Küche sollte man beachten, dass Bärlauch roh stark nach Knoblauch schmeckt. Nicht jeder mag das. Man kann dies aber abmildern, indem man nur blanchierte Blätter verwendet bzw. sie mit Spinatblättern streckt. Wildkräuter lassen sich besonders gut als Salate, in Risotto und für Suppen und Tees verwenden. Rezepte, bei denen Wildkräuter verarbeitet werden, sind hier zu finden, z.B. das Rezept für Wildkräutersalat und -Risotto auf den beiden Fotos.

31 Mrz

Abdecken mit Vlies

Gerade habe ich alle Reihen eingesät. Als nächstes breite ich ein Vlies über alles und fixiere es mit Stangen und Steinen. Dies habe ich bis vor 5 Jahren nicht gemacht, aber es hat sich sehr bewährt. Urspünglicher Anlass waren die Katzen aus unserer Nachbarschaft. Sie haben sich plötzlich für den weichen offenen Boden interessiert und wollten dort ihr Geschäft verrichten. Durch das Vlies wird solches Ansinnen wirksam verhindert. Es hat auch noch andere Vorteile: Es hält nämlich die Kälte im Frühjahr ab, so dass die Samen schneller keimen und die jungen Pflänzchen besser wachsen. Außerdem können Amseln und Drosseln nicht die Erbsensamen aus der Erde picken. Wann man mit den Aussaaten im Frühjahr beginnt, ist letzlich Ansichtssache. Ob Anfang März oder Anfang April, so riesig groß ist der Unterschied normalerweise gar nicht. Allerdings bringt beides, früh einsäen und dann mit Vlies abdecken, schon eine deutlich früheres Wachstum. Der Vorsprung ist vergleichbar mit dem eines Frühbeetkastens.

29 Mrz

Frühe Einsaaten

Ab März ist im Garten viel zu tun. Dies kommt uns vor allem in diesem Jahr zustatten, wo wir uns wegen der Corona-Epidemie vorzugsweise zu Hause aufhalten sollen. Wer sich im Garten beschäftigt, kann sich nicht infizieren. Wir Gärtner sind priviligiert. Trotz der vielen negativen Nachrichten, die auf uns niederprasseln, können wir uns an etwas Positivem erfreuen, nämlich den Blumen und Sträuchern. Überall wächst, grünt und blüht es. Die Natur hat ihren eigenen Rhythmus unabhängig von den Nöten von uns Menschen.

In diesem Jahr war das Wetter im März meist ungünstig, und ich habe daher andere Arbeiten im Haus vorgezogen, so dass ich etwas später dran bin mit meinem Garten. Ist aber nicht weiter tragisch, weil das Wachstum im Frühjahr noch gering ist. 14 Tage später zu sein, wirkt sich kaum aus. Trotzdem habe ich, als das Wetter besser wurde, 3/4 meines Beetes in der letzten Woche einsäen können.

Bevor ich das Beet betrete, lege ich dort, wo ich arbeiten will, 2 lange Bretter aus. Dann wird die Erde gelockert und feinkrümelig zerkleinert. Dazu benutze ich eine Doppelhacke und eine Harke. Die Bretter benutze ich als Richtschnur.  Dann ziehe ich mit der Hacke eine breite Rille, lege die Samen hinein und harke sie zu. Je größer die Samen sind, desto tiefer muss die Rille sein. Das heißt in der Praxis, dass in den meisten Fällen oberflächlich gesät wird. Ich habe das jahrelang falsch gemacht und musste es auch erst lernen. Sät man zu tief, gehen die Samen schlechter auf.

In die Reihe 1 kommt Pflücksalat und dazwischen einzelne Frührettichsamen, in Reihe 2 Brokkoli und dann alle Gemüse wie im Anbauplan beschrieben (siehe hier). Zwischen alle Reihen wird Spinat gesät, der schnell aufläuft und dadurch später den gekeimten Pflänzchen in den Reihen Schutz bietet. Ein Teil davon wird im April und Mai für die Küche verwendet, der Rest abgehackt. Er verrottet schnell und und dient den Nachbarpflanzen als Gründüngung. Eine besondere Vorbereitung brauchen die Karottenreihen. Der schwere Lehmboden bei uns in Wurmberg ist eigentlich schlecht für den Karottenanbau geeignet. Deshalb schüttte ich einen kleinen Eimer Sand auf die Reihe und arbeite ihn tief ein. Dann erst wird oberflächlich eingesät, und zwar zusammen mit Radieschen und manchmal auch mit Dill. Bewährt hat sich die Sorte „Rodelika“. Erwähnt werden müssen auch noch die Kartoffelreihen. Dafür hebe ich mit dem Spaten einen kleinen Graben von ca. 20 cm Tiefe aus. Dahinein werden die Pflanzkartoffeln (nur früheste Sorten) in Abständen von ca. 15 cm gelegt und wieder mit Erde zugedeckt. Die im Anbauplan aufgeführten Steckzwiebelreihen habe ich schon im Winter gesteckt und muss dort nichts mehr tun. Auch die Gründüngung mit Gelbsenf als Vorkultur für die Tomaten ist ausgebracht.

12 Mrz

Vorzucht im Haus

Der März hat bisher sehr viel Regen gebracht. Dadurch war die Erde im Gemüsebeet so nass, dass ich dort nicht weiter gekommen bin. Deshalb habe ich mich mit der Vorzucht von Gemüsen im Haus beschäftigt. Die Samen von Paprika, Auberginen und Fleischtomaten sind inzwischen gekeimt und groß genug, dass sie pikiert werden können. Die Freilandtomaten werde ich erst Ende März im Haus vorsäen.

Bild 1

Viele Gemüsekeimlinge entwickeln sehr schnell lange Pfahlwurzeln und wachsen dann zu rasch in die Länge. Um dies zu korrigieren, pikiere ich sie: Die kleine Pflanze wird also mit einem Bleistift vorsichtig aus der Erde geholt (Bild 1) und die Wurzel gekürzt. Ich tue dies, indem ich sie mit dem Fingernagel abknipse (Bild 2 und Bild 3).

Bild 2

Dann setze ich die Pflänzchen einzeln möglichst tief in kleine Töpfchen (Erdmischung: 1 Teil Blumenerde + 1 Teil Sand) und stelle sie wieder ans Fenster. Sie müssen jetzt nur noch gelegentlich gegossen werden.
Als nächstes säe ich Kohlrabi, Brokkoli, die Frühkohlsorten und Sellerie und verfahre damit auf dieselbe Weise, nachdem sie gekeimt sind.

Fleischtomaten sind die einzige Tomatenart, von denen ich immer 3 – 4 im Gewächshaus züchte, weil sie dort früher reifen.

Bild 3

Ich kann sie bereits vor den Eisheiligen im Mai ins Gewächshaus umpflanzen, sobald sie 30 – 40 cm hoch sind, während die Freilandtomaten noch warten müssen.

Die wichtigsten Arbeiten sind nun erst einmal getan, und ich muss abwarten, bis es draußen trockener wird, um das Gemüsebeet bearbeiten zu können. Derweil kann ich mich an den Schneeglöckchen, Krokussen, Christrosen und Osterglocken in der Staudenrabatte freuen.

In diesem März habe ich noch relativ viel Feldsalat übrig. Wenn es draußen wärmer wird, verzweigt er sich rasch, um später zu blühen. Er ist dann zäh und lederig  und schmeckt nicht mehr so gut. Um ihn nicht auf den Kompost geben zu müssen, mache ich eine Salatsuppe daraus. Rezept siehe hier!

02 Mrz

Beginn der Frühjahrsarbeiten

Jetzt gibt es nur noch  einen Kopf Rotkohl, mehrere Grünkohlpflanzen, Steckrüben, Rettich, Lauch und Feldsalat vom Gemüsebeet zu ernten sowie Lauchzwiebeln, Schnittlauch und aiatischen Pflücksalat aus dem Gewächshaus. Alle anderen Wintergemüse sind verbraucht. Von jetzt an müssen wir mehr und mehr auf das Eingefrorene zurückgreifen. Weil wir im Laufe des letzten Jahres viele verschiedene Gemüse eingefroren haben, ist die Auswahl noch groß.

Vor einer Woche habe ich im Haus Fleischtomaten für das Gewächshaus gesät. Sie sind schon gekeimt und können jetzt von der Heizung ans Fenster wechseln. Als nächstes müssen Auberginen und Paprika im Haus vorgezogen werden. Meine Freilandtomaten säe ich erst Ende März, sonst sind sie Mitte Mai schon zu groß und lassen sich schwer pflanzen.

Ab jetzt können wir die ersten Frühjahrsarbeiten erledigen. Dies beginnt bei mir immer mit dem Leeren meiner  beiden Thermokomposter. Der Schnellkompost daraus kommt zwischen die Stauden in der Blumenrabatte, auf die Baumscheiben und um die Beerensträucher (weiter…).

Abharken des Flächenkomposts im zeitigen Frühjahr

Zugekauften Dünger brauche ich dann nicht mehr. Früher habe ich den Kompost noch gesiebt. Inzwischen bin dafür zu faul geworden, weil ich festgestellt habe, dass auch der grobe Kompost bald nicht mehr zu sehen ist, wenn die Stauden wachsen.

Als zweites habe ich heute mit dem Abräumen des Gemüsebeetes begonnen. Dazu harke ich die Reste des Flächenkompostes ab und lagere sie bis ca. Mai in den leeren Thermokompostern. Die Erde soll jetzt noch ein paar Tage abtrocknen und sich weiter erwärmen, bevor ich mit dem Einsäen beginnen

24 Feb

Wann beginnt der Frühling?

Krokusse im März

Wie wir alle wissen, sind unsere Winter mittlerweise kürzer als zur Zeit unserer Großeltern, und der Frühling fängt früher an. Nur, wann beginnnt der Frühling tatsächlich? Das ist ein wenig kompliziert. Der kalendarische Frühlingsanfang wurde von den Astronomen für unsere Breiten auf den 20. März festgelegt, weil dies der Zeitpunkt der Tag- und Nachtgleiche ist. Das ist aber noch nicht alles. Zusätzlich gibt es noch den meteorologischen Beginn des Frühlings. Die Wetterexperten brauchen, um Wetter- und Klimastatistiken einfach erstellen zu können, vier gleich lange Jahreszeiten. Sie haben den Beginn aller Jahreszeiten kurzerhand auf die Monatsanfänge gelegt, den Frühling also auf den 1. März. Doch damit nicht genug. Als letztes gibt es noch den phänomenologischen Kalender. Das ist für uns Gärtner der wichtigste, weil er sich nach der Entwicklung des Pflanzenwachstums richtet. Die größte Rolle spielen hier die Frühlingsblüher wie Schneeglöckchen, Salweide, Forsythie, Apfelbäume und viele andere. Solche und ähnliche Naturbeobachtungen werden dem Deutschen Wetterdienst von Freiwilligen in ganz Deutschland über das Jahr verteilt mitgeteilt. Aber es braucht keine Experten um zu erkennen, dass der Frühling heutzutage rund 14 Tage (manchmal sogar 3 Wochen) früher startet als früher. Der Grund dafür ist eindeutig die zunehmende Erderwärmung, die sich auch auf Wurmberg auswirkt. Nun werden manche von uns denken: Eine längere Gartensaison ist doch nicht schlecht. Das frühere Eintreten des Frühlings hat aber einen Haken. Auch wenn es  am Anfang des Jahres zu langen warmen Phasen kommt, können im April und Mai häufiger als früher doch noch Fröste auftreten, die die Blüten erfrieren lassen. Diese fehlen dann nicht nur als Nahrung für unsere Insekten, sondern führen auch zu Ernteausfällen bei unserem heimischen Obst, so wie dies 2017 der Fall war. Außerdem kommt es zu häufiger zu weiteren extremen Wetterlagen wie Stürmen, Hagel oder langen Trockenperioden.

 

05 Feb

Anbauplanung

Das Wetter im Januar war nicht durch Frost geprägt sondern ähnlich warm wie im Dezember. Der größte Teil des Baum- und Stauchschnittes ist deshalb bereits erledigt. Außerdem habe ich den neuen Anbauplan geschrieben (siehe unten).

Er ist im wesentlichen derselbe wie im letzten Jahr. Allerdings sind alle Reihen um 25 cm weiter gewandert. Die Gemüse werden also in diesem Jahr dort wachsen, wo im letzten Jahr der Boden durch die Flächenkompostierung des Mulchs verbessert wurde. Eine detaillierte Beschreibung dazu ist hier zu finden! Nur die Reihe 20 hat sich geändert. Hier habe ich als Folgekultur Pak Choi statt Chinakohl vorgesehen. Der Chinakohl hat in den letzten beiden Jahren meist mehrere kleine Pflanzen statt einen großen Kopf gebildet, ohne dass ich herausgefunden habe warum. Sonst hat sich der Plan bewährt. Er ist auf den Bedarf unseres zweiköpfigen Haushalts zugeschnitten.

Außerdem habe ich die alten Samentütchen gesichtet, die ich im letzten Jahr nicht verbraucht habe. Zuerst werfe ich alle Samen, die älter als 3 Jahre sind, in den Müll, sowie die restlichen  Karotten-, Pastinaken- und Petersiliensamen, weil sie in der Regel nur ein Jahr lang sicher keimfähig sind. Dann schreibe ich mir alle Samen auf, die ich nicht mehr habe und laut Anbauplan noch brauche. Diese kaufe ich dann bei einem biologischen Saatgutversand im Internet. Bei der Bestellung achte ich besonders darauf, dass es sich um samenfeste Sorten handelt. In den letzten Jahren werden immer mehr Samen von F1-Hybriden angeboten. Das ist die 1. Tochtergeneration von reinerbigen Elternpflanzen, die auf bestimmte Zuchtziele hin selektiert sind. Letztere orientieren sich aber meistens an den Wünschen der Erwerbsgärtner. Der Geschmack spielt dabei keine große Rolle, ist für mich aber sehr wichtig. Außerdem sind samenfeste Sorten preisgünstiger und die Tütchen mit F1-Hybriden enthalten auch nur wenige Samen. Die Sorten, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe, sind bei den einzelnen Gemüsenarten im Kapitel “Gemüse in Einzelportraits” genannt.

Weil wir in der letzten Zeit viel Kohl und Wurzelgemüse gegessen haben, brauchten wir eine Abwechselung und haben Gemüse aufgetaut, das wir im letzten Jahr eingefroren haben. Je weniger Gemüse noch im Beet ist, desto mehr muss in den nächsten Monaten auf die Tiefkühlung zurückgegriffen werden. Ende Mai wird die Kühltruhe leer sein.  Bis zum Spätherbst füllen wir sie dann mit den Ernteüberschüssen wieder auf.