07 Jul

Sommer im Gewächshaus

Im unserem kleinen Anlehngewächshaus züchten wir im Sommer mehrere Fleischtomatenpflanzen, Paprika, Auberginen und Gurken. Weitere Informationen zum Anbau sind hier (!) zu finden. Dazwischen haben wir 8 Basilikum-Tuffs gesetzt. Das Basilikum verbrauchen wir direkt in der Küche. Wenn die Sträucher zu hoch werden, schneiden wir sie eine Handbreit über dem Boden ab, verarbeiten die Blätter zu Pesto und frieren es ein. Nach einiger Zeit wachsen die Triebe nach, und die neuen Blätter lassen sich wieder verwenden.

Gemüse aus dem Gewächshaus im Juli

Im Gewächshaus gibt es jetzt die ersten Paprika, Auberginen und Gurken zu ernten. Wer mit diesen Gemüsen eine gute Ernte erzielen will, muss ein wenig an Pflege investieren. Bei den Gurken sollten wir die Blüten, Blätter und Seitentriebe bis zu einer Höhe von 70 cm komplett abschneiden. Die übrigen Seitentriebe werden nach dem ersten Blütenstand entfernt. Ein geniales Frühsommergericht sind übrigens “Schmorgurken mit Kapernsoße”. Das Rezept ist hier zu finden.

Gurkenblatt mit Mehltau

Ein ärgerliches Problem im Gewächshaus ist der häufige Befall der Gemüse durch Schädlinge und Krankheiten, vor allem durch Läuse und Mehltau. Das liegt daran, dass die Luft dort heißer, feuchter und windstiller ist als im Freiland. Die natürliche Abwehr durch Regen und Wind fehlt. Hinzu kommt, dass Nützlinge dort seltener die befallenen Pflanzen finden. Um das Problem in den Griff zu bekommen, ist vor allem dafür zu sorgen, dass so gelüftet wird, dass eine gute Luftzirkulation entsteht, und zwar durch ausreichende Fensteröffnungen, ggf. auch durch einen Ventilator. Zusätzlich spritze ich die Gemüse nach dem Pflanzen vorbeugend mit Schachtelhalmbrühe und wiederhole dies jeweils im Abstand von ca. 2 – 3 Wochen. Nach mehreren Spritzungen müssen nur noch die neuen Blätter behandelt werden. Schachtelhalme enthalten sehr viel Kieselsäure, die auf Blätter gespritzt dazu führt, dass die oberste Zellschicht sich verdickt und damit weniger anfällig wird für Läuse- und Pilzbefall. Die Brühe ist gesundheitlich völlig unbedenklich, auch wenn sie auf reife Früchte gelangt. Auf 5 Liter Wasser kommen 500 g frische Schachtelhalme, dann 1 Tag stehen lassen, aufkochen, durchsieben und fertig zum Spritzen ist die Brühe. Faule Gärtner können auch einen Extrakt kaufen, der nur noch verdünnt werden muss. Man sollte allerdings wissen, dass die Brühe nicht mehr wirkt, wenn der Schaden (so wie oben auf dem Foto zu sehen) bereits eingetreten ist. Bei den Gurken kann man auch auf Sorten zurückgreifen, die widerstandsfähig gegen echten Mehltau sind, z.B. Arola und La Diva. Diese Sorten sind allerdings immer noch anfällig für Läuse und echten Mehltau.

Weitere Details sind zum Anbau diese Gemüsearten sind hier zu finden.

27 Jun

Sommerbeginn

Während der meteorologische Sommerbeginn bereits am 1. Juni war, beginnt der astronomische Sommer erst am 21. Juni. Ein anderer Ausdruck dafür ist “Sommersonnenwende”. Dies weist darauf hin, dass an diesem Zeitpunkt Tag und Nacht gleich lang sind, und dass danach die Tage wieder kürzer werden. Bereits in prähistorischer Zeit konnte man diesen Tag mit Hilfe der Gestirne berechnen und hat ihn als Sommersonnenwende gefeiert. In Skandinavien ist er heute noch ein wichtiger Feiertag (Mitsommerfest). Auch für unseren Gemüsegarten ist es ein markanter Zeitpunkt, denn von da an kann man die Langtagspflanzen säen. Dies sind Gemüse, die in Blüte gehen, wenn sie zu früh angebaut werden. Dazu gehört die Gattung der Zichorien (z.B. Zuckerhut, Endiviensalat, Radicchio), außerdem Pak Choi, Chinakohl und Feldsalat. Erst vom Sommerbeginn an ist die richtige Zeit für die Saat. Ein weiterer wichtiger Zeitpunkt im Gartenjahr ist “Johanni”. Dies ist am 24. Juni. An diesem Tag endet die Spargelsaison, und auch Rharbarber sollte dann nicht mehr geerntet werden. Beide brauchen die folgende Zeit, um sich zu regenerieren und im nächsten Jahr wieder neu austreiben zu können.

Das Wetter hat sich entsprechend der Jahreszeit entwickelt. d.h. es ist überwiegend warm mit gelegentlichen Schauern. Gießen ist also nur bei frisch gekeimtem oder gepflanztem Gemüse nötig. Für alle anderen reicht die Feuchtigkeit dank des Mulchens im Boden aus.

Allgemein hat jetzt die Haupterntezeit begonnen. Sie wird bis Ende Oktober andauern. Die ersten Kohlrabi haben wir schon gegessen. Auch die Zuckerschoten sind schon geerntet. In die Reihe habe ich vorgezogenen Kohl für die späte Herbsternte gepflanzt und mit verdünnter Brennnessseljauche angegossen (Die Jauchendüngung sollte ungefähr alle drei Wochen bis August wiederholt werden). Danach habe ich das Zuckerschotengrün gehäckselt und wieder als Mulch zwischen die Kohlpflanzen gelegt. Es ist ein Prinzip der Mischkultur, den Boden nie offen liegen zu lassen. Ernten können wir jetzt auch die ersten Karotten, jungen Knoblauch, Zwiebeln, Mangold und Brokkoli. Im Gewächshaus sind die ersten Gurken, Paprika und Auberginen reif. Näheres zum Anbau der einzelnen Gemüse ist in der Rubrik “Gemüse in Einzelportraits” zu finden.

Dicke Bohnen nach der Ernte

Die Strünke der Dicken Bohnen werden nach der Ernte der Schoten direkt über dem Boden abgeschnitten. Die Regenschauer der letzten 2 Wochen hat die Läuse abgewaschen, so dass keine mehr zu sehen waren. Manchmal hilft sich die Natur selbst. Die aus den Schoten gedrückten Bohnenkerne haben wir dann kurz blanchiert. Einen Teil davon werden wir in den nächsten Tagen zubereiten (Siehe auch hier!) . Der Rest wird eingefroren. Auch in die Bohnenreihe kommen jetzt vorgezogene Spätkohlpflanzen. Die Bohnenstrünke habe ich gehäckselt und wieder als Mulch in die Reihe gelegt. So gebe ich dem Boden einen großen Teil der Nährstoffe wieder zurück.

11 Jun

Zuckerschoten und Co – Gemüseernte im Juni

In den letzten Tagen ist es kühl geworden, und es hat ausgiebig geregnet. Diese Wetterlage wird seit altersher als „Schafskälte“ bezeichnet. Sie tritt zwischen dem 4. und 20. Juni auf, aber nicht in jedem Jahr und wird ähnlich wie die Eisheiligen durch einströmende Luftmassen aus nördlichen Richtungen hervorgerufen. Der ausgiebige Regen gibt unserem Gemüse auf jeden Fall einen deutlichen Wachstumsschub. Der Name „Schafskälte“ stammt daher, dass Schafe, die jetzt bereits geschoren wurden, Probleme mit der Kälte bekommen können.

Ich habe inzwischen angefangen, Zug um Zug die 2. Mulchschicht auszubringen. Die 1. Schicht darunter wird bald zu Kompost verrotten. Als Argument gegen das Mulchen wird gelegentlich vorgebracht, dass Schnecken sich darunter gut verstecken können. Tatsache ist aber, dass ich sehr selten Fraßschäden am Gemüse habe. Sicher ist es für Schnecken schwer, im Mulch größere Strecken zurückzulegen. Ich vermute auch, dass sie (wenn es welche gibt) im Mulch genügend anderes zu fressen finden und deshalb nicht die Gemüse angreifen. Zwischen die Reihen, in denen ich arbeite, lege ich immer Bretter aus, um den Boden nicht zu verdichten.

Reife Zuckerschoten im Juni

Wenn diese länger liegen, sind darunter gelegentlich Schnecken zu finden, die ich dann absammeln kann. Um ein Einwandern von Schnecken aus der Nachbarschaft zu verhindern, pflanze ich Ende Mai immer Tagetes als Umrandung des Gemüsebeetes. Sie sehen einfach schön aus und geben dem Gemüsebeet den Charme eines Bauerngartens.  Außerdem gehören sie zur Lieblingsspeise der Schnecken. Deshalb kann man sie dort leicht absammeln.

Erbsen, Zuckerschoten und die diversen Bohnenarten gehören zu den Leguminosen, einer Pflanzenfamilie, deren Mitglieder durch Knöllchenbakterien Stickstoff im Boden anreichern. Sie spielen in unserer Mischkultur eine wichtige Rolle.

Gemüseernte im Juni: Karotten, Rettiche, Zwiebeln und Zuckerschoten

Einmal sind sie delikate Gemüse, die Abwechselung in unseren Speiszettel bringen. Zweitens eignen sie sich aufgrund ihrer Stickstoffbindung sehr gut als Vorkultur für nachfolgende stark zehrende Gemüsearten. Hinzu kommt, dass die verottenden Wurzelreste die Bodenstruktur verbessern. Die ersten Zuckerschoten sind zur Zeit reif und deshalb muss die Reihe jeden 2. Tag durchgepflückt werden. Für die Verwendung in der Küche braucht man kein Rezept. Nur der Ansatz wird entfernt, und zwar so, dass man den Faden mit abzieht. Dann werden sie 2 min in heißer Butter geschwenkt und gesalzen, fertig! Wer nicht alle in der Küche verwenden kann, sollte sie kurz blanchieren und einfrieren.

Dicke Bohnen im Juni

Auch die Dicken Bohnen werden bald reif. Die Spitzentriebe habe ich bereits ausgebrochen. Das beschleunigt die Reife und reduziert den Befall mit der Bohnenlaus. Es ist meine einzige Maßnahme dagegen. Die schwarze Bohnenlaus ist ein Schädling, der die dicken Bohnen jedes Jahr befällt, aber nur sie und keine anderen Gemüse. Wenn die Läuse auftauchen, finden sich auch bald ihre Gegenspieler ein, z.B. Marienkäfer und deren Larven, die Blattlauslöwen. Oft sind die Läuse dann bald reduziert. Die Ernte beeinträchtigt der Befall dann kaum noch. Rezepte mit Dicken Bohen siehe hier!

Blühender Thymian

Von den mehrjährigen Küchenkräutern stehen jetzt der Thymian und der Schnittlauch in voller Blüte und sind eine gute Bienenweide. Der Thymian ist kleinwüchsig  und macht sich daher gut als Einfassung von Wegrändern. Auch Schnittlauch lässt gut sich gut als Randeinfassung verwenden.

Blühender Schnittlauch

Die Blütenstängel lassen sich zum Würzen nicht mehr benutzen, weil sie zu hart sind, wohl aber die Blüten als Dekoration für Salate, wenn man sie aus den Blütenständen zupft. Wer nur an den Blättern interessiert ist, muss sie bodennah abschneiden. Dann treibt die Pflanze wieder neu aus.

25 Mai

Ende Mai

Nach den Eisheiligen ist im Gemüsegarten immer viel zu tun. Die Fläche zwischen den Reihen, auf denen Spinat stand (der inzwischen komplett abgeerntet ist), habe ich mit einer Schicht Mulch bedeckt. Die Vorteile des Mulchens sind im Kapitel “Bodenpflege: Kompostierung und Gründüngung” beschrieben (siehe hier!). Als Mulch kommen alle kompostierbaren Gartenreste in Frage: Rasenschnitt, Baum- und Strauchschnitt, Gemüse- oder Obstreste aus der Küche, Kräuter die beim Jäten anfallen (außer samentragende Wildkräuter, die man im Garten nicht tolerieren möchte).

Gemüsereihen 1 – 4 nach Anbauplan: Pflücksalat, Brokkoli, Lauchzwiebeln, Zuckerschoten

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, die Arbeiten in den einzelnen Gemüsereihen des Anbauplans zusammenzufassen. Bevor ich dort arbeite, lege ich dazwischen Bretter aus, auf die ich treten kann. Dadurch vermeide ich, dass sich der Boden durch das Betreten des Mulchs verdichtet. Sollten sich Schnecken im Beete befinden, so sammeln sie sich unter den Brettern. Man sollte sie daher gelegentlich umdrehen und nachschauen.

Reihe 1: Der Pflücksalat ist seit ca. 2 Wochen so weit, dass er sukzessive geentet werden kann. Vorher haben wir Wild- und Küchenkräuter oder Spinat für Salate verwendet, z.B. Zitronenmelisse, Sauerampfer, Gundermann, Rucola, Petersilie, Schnittlauch oder Basilikum aus dem Gewächshaus.

Reihe 2: Hier habe ich als Vorkultur vorgezogenen Brokkoli gepflanzt. Wenn er abgeerntet ist, werde ich dort Erbsen säen. Details zum Brokkoli-Anbau siehe hier!

Reihe 3: Die bereits im März direkt in die Reihe gesäten Lauchzwiebeln habe ich letzte Woche auf Abstände von ca. 10 cm in einer Doppelreihe verzogen. “Verziehen” heißt, dass man die Pflänzchen, die zu dicht stehen, in die Lücken setzt, in denen zu wenige gekeimt sind. Näheres zum Anbau von Lauchzwiebeln siehe hier!

Reihe 4: Die Zuckerschoten sind jetzt ungefähr 60 cm hoch und mit Rankhilfen versehen. Sie blühen bereits. Weiter zum Zuckerschotenanbau!

Reihe 5: Die Radieschen habe ich abgeerntet und die Karotten verzogen und in den Lücken nachgesät. Zum Karottenanbau siehe hier!

Reihe 6: Hier habe ich 3 Tomaten gepflanzt. Dazwischen muss noch Winterrettich gesät werden. Details zum Tomatenanbau siehe hier und zum Rettichanbau hier!

Reihe 7: Auch der Lauch ist bereits auf Abstände von 10 cm in Doppelreihe verzogen worden. Danach habe ich ein feinmaschiges Netz über einem Rahmen um die Pflanzen gelegt. Dies ist das einzige wirksame Mittel, um die Lauchmotte von der Eiablage an den Lauchpflanzen abzuhalten. Interessanterweise werden Zwiebeln, Knoblauch und Lauchzwiebeln nicht davon befallen. Weiter siehe hier!

Reihe 8: Frühkartoffeln

Reihe 8: Zu Beginn der Eisheiligen hat es in einer Nacht Frost gegeben. Dadurch wurden die Spitzen der Frühkartoffeln geschädigt, sind aber jetzt neu ausgetrieben. Ich habe sie angehäufelt und sie sind gut weiter gewachsen. Zum Anbau von Kartoffeln siehe auch hier!

Reihe 9: Die Pastinaken müssen auf Abstände von ca. 20 cm verzogen werden. Näheres zu Pastinaken ist hier zu finden.

Reihe 10: Hier stehen 3 Tomaten. Dazwischen müssen noch Steckrüben gesät werden. Zum Steckrübenanbau siehe hier!

Reihe 11: Die ersten Frührettiche sind bereits reif und können geerntet werden. Auch die Mangoldblätter wurden durch Frost geschädigt, sind aber inzwischen gut nachgewachsen. Der Fenchel dazwischen ist jetzt ca. 15 cm hoch. Weiter zum Anbau von Mangold.

Reihe 12: Die Dicken Bohnen sind in diesem Frühjahr schlecht gekeimt, so dass ich nachsäen musste. Sie sind jetzt ca. 20 – 60 cm hoch und haben angefangen zu blühen. Die Pflanzen werden im Frühjahr praktisch immer von der schwarzen Bohnenlaus befallen. Ich bekämpfe sie nur insoweit, dass ich die Triebspitzen ausbreche. Details zum Anbau von Dicken Bohnen siehe hier!

Reihe 13: Karotten. Siehe Reihe 5!.

Reihe 14: Tomaten und Steckrüben. Siehe Reihe 10!

Reihe 15: Die im letzten Winter gesteckten Zwiebeln sind gut gewachsen. Einzelne können bei Bedarf bereits in der Küche verwendet werden. Komplett ernten wir die Reihe erst ab, wenn das Laub abknickt. Weiter zum Zwiebelanbau!

Reihe 16: Die vorgezogenen und dann ins Freie gepflanzte Frühkohlpflanzen haben sich bereits gut entwickelt. In 1 – 2 Wochen werden sie mit verdünnter Brennesseljauche nachgedüngt. Details zum Kohlanbau finden sich in den Kapiteln “Blumenkohl, Rotkohl, Weißkohl und Wirsing.”

Reihe 17: Karotten. Siehe Reihe 5!

Gewächshaus im Mai: von links nach rechts Paprika, Auberginen, Fleischtomaten, hinten Gurken

Reihe 18: 3 Tomaten. Dazwischen habe ich vorgezogenen Sellerie gepflanzt.

Reihe 19: Karotten. Siehe Reihe 5!

Reihe 20: Frühkartoffeln. Siehe Reihe 8!

Reihe 21: Wintersteckzwiebeln. Siehe Reihe 15!

Gewächshaus: Das Gemüse im Gewächshaus ist bereits recht weit. In diesem Jahr habe ich zum ersten mal eine veredelte Gurke und 2 veredelte Auberginen gekauft. Es wird behauptet, dass diese Pflanzen deutlich mehr Ertrag bringen. Auf jeden Fall sind sie jetzt bereits wuchsfreudiger als die anderen.

 

13 Mai

Die Eisheiligen

Der Mai war lange warm und trocken fast wie im Sommer. Erst am letzten Montag kam der Wetterumschwung mit starker Abkühlung und ergiebem Regen. Eigentlich habe ich geglaubt, dass die Eisheiligen in diesem Jahr ausfallen. Eine Fehleinschätzung, wie ich jetzt weiß. Fasziniert habe ich am Montag auf den Regenmesser geschaut und beobachtet, wie der Pegel tagsüber immer höher kletterte. Am nächsten Morgen war er auf 27 mm stehengeblieben!  Nun war klar, dass unser Gartenboden für die nächsten Wochen ausreichend durchfeuchtet ist. Die Eisheiligen sind also pünktlich am 11. Mai gekommen. Traditionell enden sie am 15. Mai. Dies bedeutet für mich, dass ich erst am Wochenende meine Freilandtomaten setzen kann. Dafür muss ich zum ersten mal auf gekaufte Setzlinge zurückgreifen. Meine selbst gesäten Pflanzen sind zwar gekeimt, aber dann, als sie ca. 10 cm hoch waren, nicht mehr weiter gewachsen. Ich führe dies auf die schlechte Qualität der Blumenerde zurück, die ich gekauft habe. Weil die bewährte Erde, die ich immer nehme,  nicht mehr verfügbar war, musste ich auf ein anderes Fabrikat zurück greifen. Leider ein Fehlgriff.

Radieschen und Karotten im Mai

Die am 27. April beschriebenen Arbeiten habe ich inzwischen teilweise durchgeführt. Unter anderem ist die Hälfte des Spinats geerntet, und die Senfreihen sind abgehackt. Die Erbsen haben Rankhilfen und sind ca. 40 cm hoch. Die Kartoffeln sind angehäufelt. Die Karotten kann ich jetzt dort, wo sie zu dicht stehen, vereinzeln und die übrigen  Pflänzchen in Lücken setzen. Falls freier Boden in der Reihe übrig ist, säe ich dort nach. Die meisten Radieschen dazwischen sind jetzt erntereif.

Amseln und Drosseln hacken manchmal gern im Mulch herum und wühlen junge Saaten zu. Dann schütze ich die kleinen Pflänzchen in den Reihen mit zwei Brettern, die auf den Mulch lege. Man kann natürlich auch ein Netz zum Schutz der Saaten nehmen.

Weil es im Gewächshaus keine Nachtfröste gibt, habe ich Basilikum, Paprika, Auberginen und Gurken dort bereits Ende April eingepflanzt. Auch die Fleischtomaten lasse ich immer unter Glas wachsen, weil sie im Freien erst spät fruchten. Das Gleiche gilt für Paprika und Auberginen.

15 Apr

Mitte April

Weil der Wetterbericht für die nächste Zeit warme Durchschnittstemperaturen voraussagt hat und meine Saaten gut gekeimt sind, habe ich jetzt das Vlies entfernt. Für die Katzen aus der Nachbarschaft wird die Fläche uninteressant, sobald die Saat aufgegangen ist. Jetzt ist es Zeit, um Lücken in den Reihen nachzusäen. Dazu lege ich jeweils 2 Bretter zwischen Spinat und Gemüsereihe, damit ich die Lücken gut erreichen kann, ohne die bereits gekeimte Saat zu beschädigen.

Auf dem Foto ist im Vordergrund sehr gut die im Spätherbst gesetzte Wintersteckzwiebelreihe zu sehen. Auch die Senfreihen, die als Vorkultur für die Tomaten gesetzt sind, sind schon gut gewachsen. In der Bildmitte sind die dicken Bohnen jetzt ca. 5 cm hoch.

Seit 10 Jahren habe ich auch ein kleines Gewächshaus, das sich an die Südfront des Hauses anlehnt. Ich benutze es als Kaltgewächshaus, d.h. es wird nicht beheizt. Wenn ich eine Heizung einbauen würde, bräuchte ich auch künstliches Licht im Winter. Dies ist mir zu aufwendig und für meine Zwecke auch nicht erforderlich. In jedem Jahr ziehen meine vorgezogenen Pflänzchen Anfang April von der Fensterbank im Haus ins Gewächshaus um. Dies gilt für Tomaten, Auberginen, Paprika, Tomaten, Frühkohl und Sellerie. Im Sommer wachsen dort nur die mediterranen Gemüse sowie Gurken und Basilikum. Die Fleischtomaten bleiben im Gewächshaus, weil sie draußen sehr spät reifen, die übrigen Tomatensorten kommen nach den Eisheiligen ins Mischkulturbeet. Frühkohl, Brokkoli und Kohlrabi pflanze ich ebenfalls im Mai ins Freiland. Unter Glas kann ich bei den mediterranen Gemüsen regelmäßig mit guten Ernten rechnen. Ein Nachteil ist aber, dass im Gewächshaus häufiger mit Schädlingen und Krankheiten zu rechnen ist als in der Mischkultur draußen, vor allem mit Läusen bei Auberginen und Paprika und mit echtem und falschem Mehltau bei den Gurken. Details zum Anbau der einzelnen Gemüsearten siehe hier!

Vorgezogene Pflanzen Anfang April im Gewächshaus

Die restlichen Wintersteckzwiebeln und den Pflücksalat aus dem Gewächshaus müssen wir jetzt langsam aufbrauchen. Indem ich den Boden mit Grabegabel und Hacke lockere, bereite ich ihn jetzt erst einmal für die kommenden Pflanzen vor. Die Mulchreste vom letzten Jahr bleiben einfach liegen. Weil im Winter selten gegossen wird, ist die Erde meist zu trocken. Deshalb gieße ich die gesamte Fläche gründlich, um das Bodenleben zu aktivieren. Die Tomatenpflanzen im Haus sind inzwischen groß genug, um sie in größere Töpfe umzupflanzen und auf den Boden des Gewächshauses umzusiedeln. Sie machen den Platz in der Wohnung frei für Gurken, Zucchini und Kürbisse, die ich jetzt in kleine Töpfe säe und unter Folie auf die Heizung setze. Sobald sie gekeimt sind, kommen sie auf die Fensterbank ins Licht.