31 Jul

Anfang der Sommerferien

Mit den Sommerferien hat auch die erste Hitzewelle in diesem Jahr begonnen. Laut Wettervorhersage soll sie aber nur bis zum Wochenende dauern. Nach Prüfen der Bodenfeuchtigkeit in unserem Musterbeet habe ich mich gestern morgen entschlossen zu wässern, und zwar indem ich das Wasser aus dem Schlauch in hartem Strahl zwischen die Reihen durch den Mulch hindurch gespritzt habe (weitere wichtige Tips zum Gießen siehe hier!).  Vorausgesetzt es gibt keine frisch eingesäten Reihen braucht unser Gemüse keine tägliche Pflege, so wie Haustiere dies erfordern. Im Sommer können wir unbesorgt eine Woche (je nach Wetterlage auch 2 Wochen) in Urlaub gehen, ohne das es Schaden nimmt. Die Mulchdecke hält die Feuchtigkeit lange im Boden. Während der Abwesenheit wird nur viel Gemüse reif, das dann auf einmal verarbeitet werden muss. Als wir letzte Woche aus einem kurzen Urlaub zurück kamen, gab es vor allem viele Tomaten und Gurken, die wir ernten mussten. Die meisten Tomaten haben wir zu Tomatensoße verarbeitet (Rezept siehe hier!), die Gurken wurden eingelegt (siehe hier!).

Aus dem Beet ernten wir zur Zeit: Lauchzwiebeln, Karotten, Stabtomaten, Mangold und Freilandtomaten. Ein Teil unserer Frühkartoffeln, getrocknete Zwiebeln und Knoblauch sind noch im Lager.

Fleischtomaten, Auberginen, Paprika und Gurken wachsen bei uns im Gewächshaus und werden Zug um Zug ebenfalls reif für die Ernte. Details zum Anbau aller Gemüsearten sind im Kapitel “Gemüse in Einzelportraits” dargestellt (siehe hier!). Ein geniales mediterranes Gericht ist die Auberginenpfanne mit Schmorgemüse und Lammkarree (siehe Foto). Das Rezept ist hier! zu finden. Dazu können wir das Gemüse aus dem Gewächshaus gut verwenden.

27 Jun

Sommerbeginn

Während der meteorologische Sommerbeginn bereits am 1. Juni war, beginnt der astronomische Sommer erst am 21. Juni. Ein anderer Ausdruck dafür ist “Sommersonnenwende”. Dies weist darauf hin, dass an diesem Zeitpunkt Tag und Nacht gleich lang sind, und dass danach die Tage wieder kürzer werden. Bereits in prähistorischer Zeit konnte man diesen Tag mit Hilfe der Gestirne berechnen und hat ihn als Sommersonnenwende gefeiert. In Skandinavien ist er heute noch ein wichtiger Feiertag (Mitsommerfest). Auch für unseren Gemüsegarten ist es ein markanter Zeitpunkt, denn von da an kann man die Langtagspflanzen säen. Dies sind Gemüse, die in Blüte gehen, wenn sie zu früh angebaut werden. Dazu gehört die Gattung der Zichorien (z.B. Zuckerhut, Endiviensalat, Radicchio), außerdem Pak Choi, Chinakohl und Feldsalat. Erst vom Sommerbeginn an ist die richtige Zeit für die Saat. Ein weiterer wichtiger Zeitpunkt im Gartenjahr ist “Johanni”. Dies ist am 24. Juni. An diesem Tag endet die Spargelsaison, und auch Rharbarber sollte dann nicht mehr geerntet werden. Beide brauchen die folgende Zeit, um sich zu regenerieren und im nächsten Jahr wieder neu austreiben zu können.

Das Wetter hat sich entsprechend der Jahreszeit entwickelt. d.h. es ist überwiegend warm mit gelegentlichen Schauern. Gießen ist also nur bei frisch gekeimtem oder gepflanztem Gemüse nötig. Für alle anderen reicht die Feuchtigkeit dank des Mulchens im Boden aus.

Allgemein hat jetzt die Haupterntezeit begonnen. Sie wird bis Ende Oktober andauern. Die ersten Kohlrabi haben wir schon gegessen. Auch die Zuckerschoten sind schon geerntet. In die Reihe habe ich vorgezogenen Kohl für die späte Herbsternte gepflanzt und mit verdünnter Brennnessseljauche angegossen (Die Jauchendüngung sollte ungefähr alle drei Wochen bis August wiederholt werden). Danach habe ich das Zuckerschotengrün gehäckselt und wieder als Mulch zwischen die Kohlpflanzen gelegt. Es ist ein Prinzip der Mischkultur, den Boden nie offen liegen zu lassen. Ernten können wir jetzt auch die ersten Karotten, jungen Knoblauch, Zwiebeln, Mangold und Brokkoli. Im Gewächshaus sind die ersten Gurken, Paprika und Auberginen reif. Näheres zum Anbau der einzelnen Gemüse ist in der Rubrik “Gemüse in Einzelportraits” zu finden.

Dicke Bohnen nach der Ernte

Die Strünke der Dicken Bohnen werden nach der Ernte der Schoten direkt über dem Boden abgeschnitten. Die Regenschauer der letzten 2 Wochen hat die Läuse abgewaschen, so dass keine mehr zu sehen waren. Manchmal hilft sich die Natur selbst. Die aus den Schoten gedrückten Bohnenkerne haben wir dann kurz blanchiert. Einen Teil davon werden wir in den nächsten Tagen zubereiten (Siehe auch hier!) . Der Rest wird eingefroren. Auch in die Bohnenreihe kommen jetzt vorgezogene Spätkohlpflanzen. Die Bohnenstrünke habe ich gehäckselt und wieder als Mulch in die Reihe gelegt. So gebe ich dem Boden einen großen Teil der Nährstoffe wieder zurück.

11 Jun

Zuckerschoten und Co – Gemüseernte im Juni

In den letzten Tagen ist es kühl geworden, und es hat ausgiebig geregnet. Diese Wetterlage wird seit altersher als „Schafskälte“ bezeichnet. Sie tritt zwischen dem 4. und 20. Juni auf, aber nicht in jedem Jahr und wird ähnlich wie die Eisheiligen durch einströmende Luftmassen aus nördlichen Richtungen hervorgerufen. Der ausgiebige Regen gibt unserem Gemüse auf jeden Fall einen deutlichen Wachstumsschub. Der Name „Schafskälte“ stammt daher, dass Schafe, die jetzt bereits geschoren wurden, Probleme mit der Kälte bekommen können.

Ich habe inzwischen angefangen, Zug um Zug die 2. Mulchschicht auszubringen. Die 1. Schicht darunter wird bald zu Kompost verrotten. Als Argument gegen das Mulchen wird gelegentlich vorgebracht, dass Schnecken sich darunter gut verstecken können. Tatsache ist aber, dass ich sehr selten Fraßschäden am Gemüse habe. Sicher ist es für Schnecken schwer, im Mulch größere Strecken zurückzulegen. Ich vermute auch, dass sie (wenn es welche gibt) im Mulch genügend anderes zu fressen finden und deshalb nicht die Gemüse angreifen. Zwischen die Reihen, in denen ich arbeite, lege ich immer Bretter aus, um den Boden nicht zu verdichten.

Reife Zuckerschoten im Juni

Wenn diese länger liegen, sind darunter gelegentlich Schnecken zu finden, die ich dann absammeln kann. Um ein Einwandern von Schnecken aus der Nachbarschaft zu verhindern, pflanze ich Ende Mai immer Tagetes als Umrandung des Gemüsebeetes. Sie sehen einfach schön aus und geben dem Gemüsebeet den Charme eines Bauerngartens.  Außerdem gehören sie zur Lieblingsspeise der Schnecken. Deshalb kann man sie dort leicht absammeln.

Erbsen, Zuckerschoten und die diversen Bohnenarten gehören zu den Leguminosen, einer Pflanzenfamilie, deren Mitglieder durch Knöllchenbakterien Stickstoff im Boden anreichern. Sie spielen in unserer Mischkultur eine wichtige Rolle.

Gemüseernte im Juni: Karotten, Rettiche, Zwiebeln und Zuckerschoten

Einmal sind sie delikate Gemüse, die Abwechselung in unseren Speiszettel bringen. Zweitens eignen sie sich aufgrund ihrer Stickstoffbindung sehr gut als Vorkultur für nachfolgende stark zehrende Gemüsearten. Hinzu kommt, dass die verottenden Wurzelreste die Bodenstruktur verbessern. Die ersten Zuckerschoten sind zur Zeit reif und deshalb muss die Reihe jeden 2. Tag durchgepflückt werden. Für die Verwendung in der Küche braucht man kein Rezept. Nur der Ansatz wird entfernt, und zwar so, dass man den Faden mit abzieht. Dann werden sie 2 min in heißer Butter geschwenkt und gesalzen, fertig! Wer nicht alle in der Küche verwenden kann, sollte sie kurz blanchieren und einfrieren.

Dicke Bohnen im Juni

Auch die Dicken Bohnen werden bald reif. Die Spitzentriebe habe ich bereits ausgebrochen. Das beschleunigt die Reife und reduziert den Befall mit der Bohnenlaus. Es ist meine einzige Maßnahme dagegen. Die schwarze Bohnenlaus ist ein Schädling, der die dicken Bohnen jedes Jahr befällt, aber nur sie und keine anderen Gemüse. Wenn die Läuse auftauchen, finden sich auch bald ihre Gegenspieler ein, z.B. Marienkäfer und deren Larven, die Blattlauslöwen. Oft sind die Läuse dann bald reduziert. Die Ernte beeinträchtigt der Befall dann kaum noch. Rezepte mit Dicken Bohen siehe hier!

Blühender Thymian

Von den mehrjährigen Küchenkräutern stehen jetzt der Thymian und der Schnittlauch in voller Blüte und sind eine gute Bienenweide. Der Thymian ist kleinwüchsig  und macht sich daher gut als Einfassung von Wegrändern. Auch Schnittlauch lässt gut sich gut als Randeinfassung verwenden.

Blühender Schnittlauch

Die Blütenstängel lassen sich zum Würzen nicht mehr benutzen, weil sie zu hart sind, wohl aber die Blüten als Dekoration für Salate, wenn man sie aus den Blütenständen zupft. Wer nur an den Blättern interessiert ist, muss sie bodennah abschneiden. Dann treibt die Pflanze wieder neu aus.

25 Mai

Ende Mai

Nach den Eisheiligen ist im Gemüsegarten immer viel zu tun. Die Fläche zwischen den Reihen, auf denen Spinat stand (der inzwischen komplett abgeerntet ist), habe ich mit einer Schicht Mulch bedeckt. Die Vorteile des Mulchens sind im Kapitel “Bodenpflege: Kompostierung und Gründüngung” beschrieben (siehe hier!). Als Mulch kommen alle kompostierbaren Gartenreste in Frage: Rasenschnitt, Baum- und Strauchschnitt, Gemüse- oder Obstreste aus der Küche, Kräuter die beim Jäten anfallen (außer samentragende Wildkräuter, die man im Garten nicht tolerieren möchte).

Gemüsereihen 1 – 4 nach Anbauplan: Pflücksalat, Brokkoli, Lauchzwiebeln, Zuckerschoten

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, die Arbeiten in den einzelnen Gemüsereihen des Anbauplans zusammenzufassen. Bevor ich dort arbeite, lege ich dazwischen Bretter aus, auf die ich treten kann. Dadurch vermeide ich, dass sich der Boden durch das Betreten des Mulchs verdichtet. Sollten sich Schnecken im Beete befinden, so sammeln sie sich unter den Brettern. Man sollte sie daher gelegentlich umdrehen und nachschauen.

Reihe 1: Der Pflücksalat ist seit ca. 2 Wochen so weit, dass er sukzessive geentet werden kann. Vorher haben wir Wild- und Küchenkräuter oder Spinat für Salate verwendet, z.B. Zitronenmelisse, Sauerampfer, Gundermann, Rucola, Petersilie, Schnittlauch oder Basilikum aus dem Gewächshaus.

Reihe 2: Hier habe ich als Vorkultur vorgezogenen Brokkoli gepflanzt. Wenn er abgeerntet ist, werde ich dort Erbsen säen. Details zum Brokkoli-Anbau siehe hier!

Reihe 3: Die bereits im März direkt in die Reihe gesäten Lauchzwiebeln habe ich letzte Woche auf Abstände von ca. 10 cm in einer Doppelreihe verzogen. “Verziehen” heißt, dass man die Pflänzchen, die zu dicht stehen, in die Lücken setzt, in denen zu wenige gekeimt sind. Näheres zum Anbau von Lauchzwiebeln siehe hier!

Reihe 4: Die Zuckerschoten sind jetzt ungefähr 60 cm hoch und mit Rankhilfen versehen. Sie blühen bereits. Weiter zum Zuckerschotenanbau!

Reihe 5: Die Radieschen habe ich abgeerntet und die Karotten verzogen und in den Lücken nachgesät. Zum Karottenanbau siehe hier!

Reihe 6: Hier habe ich 3 Tomaten gepflanzt. Dazwischen muss noch Winterrettich gesät werden. Details zum Tomatenanbau siehe hier und zum Rettichanbau hier!

Reihe 7: Auch der Lauch ist bereits auf Abstände von 10 cm in Doppelreihe verzogen worden. Danach habe ich ein feinmaschiges Netz über einem Rahmen um die Pflanzen gelegt. Dies ist das einzige wirksame Mittel, um die Lauchmotte von der Eiablage an den Lauchpflanzen abzuhalten. Interessanterweise werden Zwiebeln, Knoblauch und Lauchzwiebeln nicht davon befallen. Weiter siehe hier!

Reihe 8: Frühkartoffeln

Reihe 8: Zu Beginn der Eisheiligen hat es in einer Nacht Frost gegeben. Dadurch wurden die Spitzen der Frühkartoffeln geschädigt, sind aber jetzt neu ausgetrieben. Ich habe sie angehäufelt und sie sind gut weiter gewachsen. Zum Anbau von Kartoffeln siehe auch hier!

Reihe 9: Die Pastinaken müssen auf Abstände von ca. 20 cm verzogen werden. Näheres zu Pastinaken ist hier zu finden.

Reihe 10: Hier stehen 3 Tomaten. Dazwischen müssen noch Steckrüben gesät werden. Zum Steckrübenanbau siehe hier!

Reihe 11: Die ersten Frührettiche sind bereits reif und können geerntet werden. Auch die Mangoldblätter wurden durch Frost geschädigt, sind aber inzwischen gut nachgewachsen. Der Fenchel dazwischen ist jetzt ca. 15 cm hoch. Weiter zum Anbau von Mangold.

Reihe 12: Die Dicken Bohnen sind in diesem Frühjahr schlecht gekeimt, so dass ich nachsäen musste. Sie sind jetzt ca. 20 – 60 cm hoch und haben angefangen zu blühen. Die Pflanzen werden im Frühjahr praktisch immer von der schwarzen Bohnenlaus befallen. Ich bekämpfe sie nur insoweit, dass ich die Triebspitzen ausbreche. Details zum Anbau von Dicken Bohnen siehe hier!

Reihe 13: Karotten. Siehe Reihe 5!.

Reihe 14: Tomaten und Steckrüben. Siehe Reihe 10!

Reihe 15: Die im letzten Winter gesteckten Zwiebeln sind gut gewachsen. Einzelne können bei Bedarf bereits in der Küche verwendet werden. Komplett ernten wir die Reihe erst ab, wenn das Laub abknickt. Weiter zum Zwiebelanbau!

Reihe 16: Die vorgezogenen und dann ins Freie gepflanzte Frühkohlpflanzen haben sich bereits gut entwickelt. In 1 – 2 Wochen werden sie mit verdünnter Brennesseljauche nachgedüngt. Details zum Kohlanbau finden sich in den Kapiteln “Blumenkohl, Rotkohl, Weißkohl und Wirsing.”

Reihe 17: Karotten. Siehe Reihe 5!

Gewächshaus im Mai: von links nach rechts Paprika, Auberginen, Fleischtomaten, hinten Gurken

Reihe 18: 3 Tomaten. Dazwischen habe ich vorgezogenen Sellerie gepflanzt.

Reihe 19: Karotten. Siehe Reihe 5!

Reihe 20: Frühkartoffeln. Siehe Reihe 8!

Reihe 21: Wintersteckzwiebeln. Siehe Reihe 15!

Gewächshaus: Das Gemüse im Gewächshaus ist bereits recht weit. In diesem Jahr habe ich zum ersten mal eine veredelte Gurke und 2 veredelte Auberginen gekauft. Es wird behauptet, dass diese Pflanzen deutlich mehr Ertrag bringen. Auf jeden Fall sind sie jetzt bereits wuchsfreudiger als die anderen.

 

13 Mai

Die Eisheiligen

Der Mai war lange warm und trocken fast wie im Sommer. Erst am letzten Montag kam der Wetterumschwung mit starker Abkühlung und ergiebem Regen. Eigentlich habe ich geglaubt, dass die Eisheiligen in diesem Jahr ausfallen. Eine Fehleinschätzung, wie ich jetzt weiß. Fasziniert habe ich am Montag auf den Regenmesser geschaut und beobachtet, wie der Pegel tagsüber immer höher kletterte. Am nächsten Morgen war er auf 27 mm stehengeblieben!  Nun war klar, dass unser Gartenboden für die nächsten Wochen ausreichend durchfeuchtet ist. Die Eisheiligen sind also pünktlich am 11. Mai gekommen. Traditionell enden sie am 15. Mai. Dies bedeutet für mich, dass ich erst am Wochenende meine Freilandtomaten setzen kann. Dafür muss ich zum ersten mal auf gekaufte Setzlinge zurückgreifen. Meine selbst gesäten Pflanzen sind zwar gekeimt, aber dann, als sie ca. 10 cm hoch waren, nicht mehr weiter gewachsen. Ich führe dies auf die schlechte Qualität der Blumenerde zurück, die ich gekauft habe. Weil die bewährte Erde, die ich immer nehme,  nicht mehr verfügbar war, musste ich auf ein anderes Fabrikat zurück greifen. Leider ein Fehlgriff.

Radieschen und Karotten im Mai

Die am 27. April beschriebenen Arbeiten habe ich inzwischen teilweise durchgeführt. Unter anderem ist die Hälfte des Spinats geerntet, und die Senfreihen sind abgehackt. Die Erbsen haben Rankhilfen und sind ca. 40 cm hoch. Die Kartoffeln sind angehäufelt. Die Karotten kann ich jetzt dort, wo sie zu dicht stehen, vereinzeln und die übrigen  Pflänzchen in Lücken setzen. Falls freier Boden in der Reihe übrig ist, säe ich dort nach. Die meisten Radieschen dazwischen sind jetzt erntereif.

Amseln und Drosseln hacken manchmal gern im Mulch herum und wühlen junge Saaten zu. Dann schütze ich die kleinen Pflänzchen in den Reihen mit zwei Brettern, die auf den Mulch lege. Man kann natürlich auch ein Netz zum Schutz der Saaten nehmen.

Weil es im Gewächshaus keine Nachtfröste gibt, habe ich Basilikum, Paprika, Auberginen und Gurken dort bereits Ende April eingepflanzt. Auch die Fleischtomaten lasse ich immer unter Glas wachsen, weil sie im Freien erst spät fruchten. Das Gleiche gilt für Paprika und Auberginen.

27 Apr

Zu warm ist jetzt normal!

Der April war bisher warm und trocken. Früher war das nicht so. Aber schon der April des letzten Jahres hat sich durch höhere Durchschnittstemperaturen ausgezeichnet. Das kühle wechselhafte Wetter in dieser Zeit scheint wohl der Vergangenheit anzugehören. Bevor der Boden in meinem Gemüsebeet ausgetrocknet ist, musste ich reagieren und es mit unserem Wasser aus der Zisterne sprengen. Im April ist dies bisher noch nie der Fall gewesen. Der Grund ist einfach: Samenkörner, die trocken in der Erde liegen, keimen nicht. Und kleine Pflänzchen haben noch kurze Wurzeln und brauchen Feuchtigkeit in der oberen Erdschicht. Andernfalls verdorren sie.

Unser Gemüsebeet in der 4. Aprilwoche

In den nächsten Tagen ist einiges zu tun. Der Spinat zwischen den Reihen ist jetzt groß genug und kann Zug um Zug bis Mitte Mai geerntet werden. Dazu schneide ich ihn direkt über den Wurzeln ab und verwende die Blätter in der Küche (Rezepte siehe hier!). Der Rest wird blanchiert und eingefroren. Nach dem Ernten hacke ich die Wurzeln ab. Den Gelbsenf, den ich als Vorkultur für die Tomaten gesät habe, werde ich demnächst auch abhacken und auf der Fläche verrotten lassen. Die Bedeutung von Spinat und Gelbsenf in unserer Mischkultur ist auch im Kapitel Bodenpflege beschrieben (siehe hier!). Dann decke ich die Fläche zwischen den Reihen Zug um Zug mit ungesiebtem Schnellkompost aus den Thermokompostern ab. Wer keinen Kompost zur Verfügung hat, nimmt Strauch- und Rasenschnitt.

Als nächstes nehme ich mir Reihe für Reihe vor für die anschließenden Arbeiten (siehe auch den Anbauplan im Kapitel Gemüsemischkultur: Viel Ertrag auf kleiner Fläche). Zuerst habe ich den vorgezogenen Brokkoli eingepflanzt. Falls es in den Reihen für Lauchzwiebeln, Pastinaken und Lauch große Lücken gibt, muss nachgesät werden. Die Zuckerschoten sind jetzt ca. 20 cm hoch. Sie sind bereits angehäufelt worden und haben Rankhilfen bekommen. Die Radieschen in den Karottenreihen können wir bei entsprechender Größe bald ernten. Wenn sie zu lange im Beet bleiben, platzen und schießen sie. Hat man zu viele reife Radieschen auf einmal und kann sie nicht alle verwenden, so gibt es die Möglichkeit, daraus eine Cremesuppe zu kochen. Das Grün lässt sich für die Suppe mitverwenden. Als Rezept nehmen wir das von der Rettichsuppe (siehe hier!). Wenn die Radieschen geerntet sind, müssen die Karotten auf Abstände von ca. 10 cm verzogen werden, d.h. zu eng stehende Pflänzchen werden herausgezogen. Aber das hat noch Zeit. Die Frühkartoffeln werden anghäufelt, wenn sie groß genug sind. Sie fallen dann nicht auseinander und setzen mehr Knollen an. Zuletzt werde ich den Spätkohl an einer freien Stelle außerhalb des Beetes direkt ins Freie aussäen. Im Einzelnen sind dies  Kohlrabi, Wirsing, Rotkohl, Blumenkohl und Rosenkohl. Weil nur wenige Kohlpflanzen in unserem Beet Platz haben, sind auch nur wenige Samen erforderlich.

Jetzt ist es auch Zeit, Brennesseljauche anzusetzen. Diese benötige ich, wenn ich nach den Eisheiligen die Freilandtomaten pflanze. Nur die Starkzehrer (also auch der Frühkohl) im Beet benötigen diese zusätzliche Düngung. Brennesseljauche ist deshalb zu empfehlen, weil sie viel Stickstoff und Mineralien enthält, und weil die Düngewirkung schnell eintritt. Für die Herstellung legen wir abgeschnittene Brennnesseln in einen großen Kübel, bis er voll ist. Dann füllen wir ihn mit Wasser auf. Wenn ich Schachtelhalm im Garten finde, gebe ich ihn dazu. Das Verhältnis soll ca. 10 l Wasser auf 1 kg Brennnesseln betragen. Wer den Jauchengeruch nicht mag, gibt eine Handvoll Gesteinsmehl oder 2 Hände voll Schafgarbe mit hinein. Dann Behälter schließen, gelegentlich umrühren und das Gemisch mindestens zwei Wochen ziehen lassen.

Weitere Details zum Anbau der genannten Gemüsearten finden sich hier!

15 Apr

Mitte April

Weil der Wetterbericht für die nächste Zeit warme Durchschnittstemperaturen voraussagt hat und meine Saaten gut gekeimt sind, habe ich jetzt das Vlies entfernt. Für die Katzen aus der Nachbarschaft wird die Fläche uninteressant, sobald die Saat aufgegangen ist. Jetzt ist es Zeit, um Lücken in den Reihen nachzusäen. Dazu lege ich jeweils 2 Bretter zwischen Spinat und Gemüsereihe, damit ich die Lücken gut erreichen kann, ohne die bereits gekeimte Saat zu beschädigen.

Auf dem Foto ist im Vordergrund sehr gut die im Spätherbst gesetzte Wintersteckzwiebelreihe zu sehen. Auch die Senfreihen, die als Vorkultur für die Tomaten gesetzt sind, sind schon gut gewachsen. In der Bildmitte sind die dicken Bohnen jetzt ca. 5 cm hoch.

Seit 10 Jahren habe ich auch ein kleines Gewächshaus, das sich an die Südfront des Hauses anlehnt. Ich benutze es als Kaltgewächshaus, d.h. es wird nicht beheizt. Wenn ich eine Heizung einbauen würde, bräuchte ich auch künstliches Licht im Winter. Dies ist mir zu aufwendig und für meine Zwecke auch nicht erforderlich. In jedem Jahr ziehen meine vorgezogenen Pflänzchen Anfang April von der Fensterbank im Haus ins Gewächshaus um. Dies gilt für Tomaten, Auberginen, Paprika, Tomaten, Frühkohl und Sellerie. Im Sommer wachsen dort nur die mediterranen Gemüse sowie Gurken und Basilikum. Die Fleischtomaten bleiben im Gewächshaus, weil sie draußen sehr spät reifen, die übrigen Tomatensorten kommen nach den Eisheiligen ins Mischkulturbeet. Frühkohl, Brokkoli und Kohlrabi pflanze ich ebenfalls im Mai ins Freiland. Unter Glas kann ich bei den mediterranen Gemüsen regelmäßig mit guten Ernten rechnen. Ein Nachteil ist aber, dass im Gewächshaus häufiger mit Schädlingen und Krankheiten zu rechnen ist als in der Mischkultur draußen, vor allem mit Läusen bei Auberginen und Paprika und mit echtem und falschem Mehltau bei den Gurken. Details zum Anbau der einzelnen Gemüsearten siehe hier!

Vorgezogene Pflanzen Anfang April im Gewächshaus

Die restlichen Wintersteckzwiebeln und den Pflücksalat aus dem Gewächshaus müssen wir jetzt langsam aufbrauchen. Indem ich den Boden mit Grabegabel und Hacke lockere, bereite ich ihn jetzt erst einmal für die kommenden Pflanzen vor. Die Mulchreste vom letzten Jahr bleiben einfach liegen. Weil im Winter selten gegossen wird, ist die Erde meist zu trocken. Deshalb gieße ich die gesamte Fläche gründlich, um das Bodenleben zu aktivieren. Die Tomatenpflanzen im Haus sind inzwischen groß genug, um sie in größere Töpfe umzupflanzen und auf den Boden des Gewächshauses umzusiedeln. Sie machen den Platz in der Wohnung frei für Gurken, Zucchini und Kürbisse, die ich jetzt in kleine Töpfe säe und unter Folie auf die Heizung setze. Sobald sie gekeimt sind, kommen sie auf die Fensterbank ins Licht.

29 Mrz

Frühe Einsaaten

Ab März ist im Garten viel zu tun. Dies kommt uns vor allem in diesem Jahr zustatten, wo wir uns wegen der Corona-Epidemie vorzugsweise zu Hause aufhalten sollen. Wer sich im Garten beschäftigt, kann sich nicht infizieren. Wir Gärtner sind priviligiert. Trotz der vielen negativen Nachrichten, die auf uns niederprasseln, können wir uns an etwas Positivem erfreuen, nämlich den Blumen und Sträuchern. Überall wächst, grünt und blüht es. Die Natur hat ihren eigenen Rhythmus unabhängig von den Nöten von uns Menschen.

In diesem Jahr war das Wetter im März meist ungünstig, und ich habe daher andere Arbeiten im Haus vorgezogen, so dass ich etwas später dran bin mit meinem Garten. Ist aber nicht weiter tragisch, weil das Wachstum im Frühjahr noch gering ist. 14 Tage später zu sein, wirkt sich kaum aus. Trotzdem habe ich, als das Wetter besser wurde, 3/4 meines Beetes in der letzten Woche einsäen können.

Bevor ich das Beet betrete, lege ich dort, wo ich arbeiten will, 2 lange Bretter aus. Dann wird die Erde gelockert und feinkrümelig zerkleinert. Dazu benutze ich eine Doppelhacke und eine Harke. Die Bretter benutze ich als Richtschnur.  Dann ziehe ich mit der Hacke eine breite Rille, lege die Samen hinein und harke sie zu. Je größer die Samen sind, desto tiefer muss die Rille sein. Das heißt in der Praxis, dass in den meisten Fällen oberflächlich gesät wird. Ich habe das jahrelang falsch gemacht und musste es auch erst lernen. Sät man zu tief, gehen die Samen schlechter auf.

In die Reihe 1 kommt Pflücksalat und dazwischen einzelne Frührettichsamen, in Reihe 2 Brokkoli und dann alle Gemüse wie im Anbauplan beschrieben (siehe hier). Zwischen alle Reihen wird Spinat gesät, der schnell aufläuft und dadurch später den gekeimten Pflänzchen in den Reihen Schutz bietet. Ein Teil davon wird im April und Mai für die Küche verwendet, der Rest abgehackt. Er verrottet schnell und und dient den Nachbarpflanzen als Gründüngung. Eine besondere Vorbereitung brauchen die Karottenreihen. Der schwere Lehmboden bei uns in Wurmberg ist eigentlich schlecht für den Karottenanbau geeignet. Deshalb schüttte ich einen kleinen Eimer Sand auf die Reihe und arbeite ihn tief ein. Dann erst wird oberflächlich eingesät, und zwar zusammen mit Radieschen und manchmal auch mit Dill. Bewährt hat sich die Sorte „Rodelika“. Erwähnt werden müssen auch noch die Kartoffelreihen. Dafür hebe ich mit dem Spaten einen kleinen Graben von ca. 20 cm Tiefe aus. Dahinein werden die Pflanzkartoffeln (nur früheste Sorten) in Abständen von ca. 15 cm gelegt und wieder mit Erde zugedeckt. Die im Anbauplan aufgeführten Steckzwiebelreihen habe ich schon im Winter gesteckt und muss dort nichts mehr tun. Auch die Gründüngung mit Gelbsenf als Vorkultur für die Tomaten ist ausgebracht.

12 Mrz

Vorzucht im Haus

Der März hat bisher sehr viel Regen gebracht. Dadurch war die Erde im Gemüsebeet so nass, dass ich dort nicht weiter gekommen bin. Deshalb habe ich mich mit der Vorzucht von Gemüsen im Haus beschäftigt. Die Samen von Paprika, Auberginen und Fleischtomaten sind inzwischen gekeimt und groß genug, dass sie pikiert werden können. Die Freilandtomaten werde ich erst Ende März im Haus vorsäen.

Bild 1

Viele Gemüsekeimlinge entwickeln sehr schnell lange Pfahlwurzeln und wachsen dann zu rasch in die Länge. Um dies zu korrigieren, pikiere ich sie: Die kleine Pflanze wird also mit einem Bleistift vorsichtig aus der Erde geholt (Bild 1) und die Wurzel gekürzt. Ich tue dies, indem ich sie mit dem Fingernagel abknipse (Bild 2 und Bild 3).

Bild 2

Dann setze ich die Pflänzchen einzeln möglichst tief in kleine Töpfchen (Erdmischung: 1 Teil Blumenerde + 1 Teil Sand) und stelle sie wieder ans Fenster. Sie müssen jetzt nur noch gelegentlich gegossen werden.
Als nächstes säe ich Kohlrabi, Brokkoli, die Frühkohlsorten und Sellerie und verfahre damit auf dieselbe Weise, nachdem sie gekeimt sind.

Fleischtomaten sind die einzige Tomatenart, von denen ich immer 3 – 4 im Gewächshaus züchte, weil sie dort früher reifen.

Bild 3

Ich kann sie bereits vor den Eisheiligen im Mai ins Gewächshaus umpflanzen, sobald sie 30 – 40 cm hoch sind, während die Freilandtomaten noch warten müssen.

Die wichtigsten Arbeiten sind nun erst einmal getan, und ich muss abwarten, bis es draußen trockener wird, um das Gemüsebeet bearbeiten zu können. Derweil kann ich mich an den Schneeglöckchen, Krokussen, Christrosen und Osterglocken in der Staudenrabatte freuen.

In diesem März habe ich noch relativ viel Feldsalat übrig. Wenn es draußen wärmer wird, verzweigt er sich rasch, um später zu blühen. Er ist dann zäh und lederig  und schmeckt nicht mehr so gut. Um ihn nicht auf den Kompost geben zu müssen, mache ich eine Salatsuppe daraus. Rezept siehe hier!

02 Mrz

Beginn der Frühjahrsarbeiten

Jetzt gibt es nur noch  einen Kopf Rotkohl, mehrere Grünkohlpflanzen, Steckrüben, Rettich, Lauch und Feldsalat vom Gemüsebeet zu ernten sowie Lauchzwiebeln, Schnittlauch und aiatischen Pflücksalat aus dem Gewächshaus. Alle anderen Wintergemüse sind verbraucht. Von jetzt an müssen wir mehr und mehr auf das Eingefrorene zurückgreifen. Weil wir im Laufe des letzten Jahres viele verschiedene Gemüse eingefroren haben, ist die Auswahl noch groß.

Vor einer Woche habe ich im Haus Fleischtomaten für das Gewächshaus gesät. Sie sind schon gekeimt und können jetzt von der Heizung ans Fenster wechseln. Als nächstes müssen Auberginen und Paprika im Haus vorgezogen werden. Meine Freilandtomaten säe ich erst Ende März, sonst sind sie Mitte Mai schon zu groß und lassen sich schwer pflanzen.

Ab jetzt können wir die ersten Frühjahrsarbeiten erledigen. Dies beginnt bei mir immer mit dem Leeren meiner  beiden Thermokomposter. Der Schnellkompost daraus kommt zwischen die Stauden in der Blumenrabatte, auf die Baumscheiben und um die Beerensträucher (weiter…).

Abharken des Flächenkomposts im zeitigen Frühjahr

Zugekauften Dünger brauche ich dann nicht mehr. Früher habe ich den Kompost noch gesiebt. Inzwischen bin dafür zu faul geworden, weil ich festgestellt habe, dass auch der grobe Kompost bald nicht mehr zu sehen ist, wenn die Stauden wachsen.

Als zweites habe ich heute mit dem Abräumen des Gemüsebeetes begonnen. Dazu harke ich die Reste des Flächenkompostes ab und lagere sie bis ca. Mai in den leeren Thermokompostern. Die Erde soll jetzt noch ein paar Tage abtrocknen und sich weiter erwärmen, bevor ich mit dem Einsäen beginnen